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Samstag, 5. Juni 2010

Hearst Castle

Ursprünglich wollte ich nur einen Tag in San Simeon verbringen um das 'Hearst Castle' zu besuchen, aber meine Pläne änderten sich nach meinem ersten Besuch. Dieses Schloß ist so unglaublich, daß mir die erste Tour einfach nicht reichte und da die anderen Touren schon ausverkauft waren als ich wieder zurück im Besucherzentrum war, blieb mir nichts anderes übrig als am nächsten Tag nochmal dort aufzutauchen. Dieses Schloß verfügt über 115 Zimmer, wovon 38 Schlafzimmer und 42 Badezimmer sind, welche mit insgesammt über 20.000 Antiquitäten wie Möbel, Gemälden und Skulpturen ausgestattet sind. Ausserdem verfügt es über einen prunkvollen Swimmingpool aussen und einen noch prachtvolleren innerhalb des Gebäudes. Die hervorragenden Tourguides konnten mit sehr viel hintergrundwissen zu dem gesammten Anwesen aufwarten, welches sie nicht trocken, sondern locker und humorvoll zu vermitteln wusten. Eine der interessanten Fakten ist zB. daß William Randolph Hearst, der das Schloß von der Architektin Julia Morgan entwerfen lies, das Bauvorhaben durch seinen Perfektionismus ständig in Verzug brachte. So wurden der Aussenpool und die Hauptterrasse jeweils 3x gebaut, da er die ersten beiden Ausführungen für unzureichend hielt und sie wieder einreißen lies. Auch bei anderen Teilen des Anwesens wurden immer wieder die Pläne verworfen und gravierende Änderungen vorgenommen. Die 3 Gästehäuser, welche ursprünglich nur eine Ebene haben sollten, wurden schließlich dreistöckig, da die umgebenden Bäume sonst den Ausblick gestört hätten. Da er dieses Land so liebte, war es undenkbar, die alten Bäume einfach zu fällen. Stattdessen gab er über 80.000$ (eine Strandvilla in Malibu kostete zu dieser Zeit 12-16.000$) aus, um störenden Bäume auszugraben um sie auf dem Anwesen zu versetzten, wenn auch teilweise nur um 2-3 Meter. desweiteren verfügte das Anwesen über 2 Tennisplätze (auf dem Dach des Innenpools), eine 2,4km lange Pergola (um ein Reiten auch bei schlechtem Wetter zu ermöglichen), einen Billiardraum (welcher eher zufällig entstand, als einer der zahlreichen Gäste meinte, dieser Raum würde sich gut zum Billiardspielen eignen. Innerhalb von 5 Stunden wurden 2 Tische bestellt, bezahlt und geliefert und das spiel begann) und viele weitere Annehmlichkeiten. Auch der weltweit größte Privatzoo soll dabei nicht unerwähnt bleiben. Dieser wurde zwar nach etwa 10 Jahren aufgegeben und die Tiere an kalifornische Zoo's verschenkt, aber da die Tiere (Büffel, Zebreas, Giraffen, Gnus...) auf dem mehrere 100km² großen Ranchgelände frei herumlaufen konnten, war es unmöglich, alle zu finden und zu fangen. So ist es heute hin und wieder noch möglich, ein Zebra oder andere Tiere auf dem Anwesen zu sehen. Ich weis garnicht, was ich noch alles schreiben soll, denn es prasselten soviele Eindrücke und Informationen auf mich ein, daß ich noch immer total geplättet davon bin. Ich könnte noch auf die unglaublich vielen Antiquitäten eingehen, die in und um das Gebäude verteilt sind. Das Angebot reicht von 3600 Jahre alten, ägyptischen Skulpturen im Garten über Chippendale-Möbel, ganzen Zimmern aus europäischen Palästen (inkl. der alten Holzdecken), Gemälden welche zT. aus dem 16. Jahrhundert stammen (darunter sogar Rembrandt's, welche in Schlafzimmern hängen) und allem, was man sich sonst noch so vorstellen kann. Die vielen Zimmer waren übrigens immer gut besucht, denn W.R.Hearst lud zum Wochenende immer viele Persönlichkeiten zum feiern ein. Unter den Gästen befanden sich die berühmtesten Personen aus Film, Fernsehen, Musik und Politik der jeweiligen Zeit, wie zB Winston Churchill, Clark Gable, Charlie Chaplin und vielen, vielen mehr. Wenn man die Geschichtsbücher aufschlägt und auf die Seiten der 1920-1940 Jahre blättert und einen beliebigen Namen aus den oben genannten Kategorien auswählt, kann man wohl davon ausgehen, daß er/sie schon einmal Gast auf dem Anwesen war.
Ich wurde wieder gerne Bilder einstellen, aber die Internetverbindung ist in diesem Motel mal wieder nicht sehr zuverlässig, so müßt ihr euch mal wieder mit einem LINK begnügen. Ich werde die Bilder nachreichen.
Es sei nur noch gesagt: Jeder, der mal Urlaub in Kalifornien macht, sollte 1-2 Tage für das Hearst-Castle einplanen. Er/Sie wird nicht enttäuscht werden.
Und wenn man eh schon hier ist, sollte man auch den Highway 1 nach San Francisco befahren, denn so eine spannende Küstenstraße findet man so schnell nicht wieder. Es kommt einem vor, wie eine 100 meilen lange Achterbahn, welche zudem an einem landschaftlich sehr abwechslungsreichen Abschnitt der Küste gebaut wurde.
also dann, man sieht sich eh schon bald wieder.
mfG Roman

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