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Samstag, 17. April 2010

Miami

Heute bin ich nach Miami aufgebrochen. Das gesamte Stadtgebiet ist riesig. Von einer Attraktion zur nächsten war ich teilweise 1h mit dem Auto unterwegs, obwohl die Positionen auf der Karte kaum 4cm voneinander entfernt waren. Meine erste Adresse war das 'Coral Castle'. Dieses 'Schloss' war mehr wie eine Freiluftwohnung und maß etwa 20x30m. An sich nicht besonders beeindruckend, bis man erfährt, daß die gesamte Anlage von nur einer einzigen Person ohne Hilfe anderer gebaut wurde. Die insgesamt etwa 1100t Korallenfels, aus dem die Anlage besteht, bearbeitete Edward Leedskalnin nur mit Werkzeug, daß er sich auf Schrottplätzen zusammensuchte, den viel Geld hatte der arbeitslose Bildhauer nicht zur Verfügung. Bemerkenswert ist auch, daß man auf keinem der Blöcke (die teilweise über 6t wiegen) Meißel- oder sonstige Bearbeitungsspuren erkennt. Das ganze Castle wirkt fast wie natürlich gewachsen. Mehr dazu HIER.

Die nächste Station in Miami war das 'Wings over Miami Museum'. Das war das eigenartigste Museum, das ich je betreten hatte. Es fing damit an, daß ich schon etwa 10mi
n. im Souveniershop/Kassenbereich herumlief, ehe sich jemand von dem Museum blicken lies. Ich hätte unbemerkt den gesamten Laden ausräumen können, bevor das unmotivierte Personal etwas bemerkt hätte. Als ich dann doch eine Eintrittskarte erwerben und das eigentliche Museum betreten konnte, fühlte ich mich irgendwie fehl am Platz. Es begann mit einem sehr dunklen Gang, in dem Nachbauten von Militärunterständen aus der Zeit des Koreakrieges ausgestellt waren. Nach ein paar Metern wurde es plötzlich hell, nur um nach ca. 10sec. wieder dunkel zu werden. Dieser Teil des Museums wurde nämlich nur durch sehr kurz eingestellte Bewegungsmeldergesteuerte Lampen erhellt. Man musste also ständig vor den Exponaten herumzappeln, um das ausgestellte betrachten zu können. Verharrte man kurzzeitig um die kleine Schrift zu lesen, wurde es wieder zu dunkel um lesen zu können. Ein Teufelskreis. Man hätte eine Tafel aufstellen sollen, auf der geschrieben steht, daß das Museum nur zu zweit besichtigt werden kann. Einer liest laut vor und der zweite Tanzt, um dem ersten das vorlesen zu ermöglichen. Nachdem der düstere Teil durchgehampelt war, betrat man den Hangar, in dem mehrere Flugzeuge ausgestellt waren. Jedoch waren weder für alle Flugzeuge Tafeln oder ähnliches vorhanden um mehr über die ausgestellten Teile zu erfahren, noch konnte man sie näher in Augenschein nehmen oder gar betreten, da die Flugzeuge zu weit im abgesperrten Bereich standen. Alles in allem ein recht unbefriedigendes Ergebnis.

Als 3. Teil meiner heutigen Tour hatte ich mir eine Bootsfahrt im Hafen un
d um die Inseln mit der 'Thriller Miami' herausgesucht. Dabei handelte es sich um ein Powerboot mit ca. 35 Sitzplätzen, mit dem man mit max. 50 Meilen pro Stunde (etwa 80km/h) über das Wasser jagt. Zudem kam man an einigen sehr schönen Villen (bis zu 45 Millionen $ Wert) reicher und berühmter Personen wie Enrique Iglesias, Madonna, Will Smith, Shaq O'Neil und anderer vorbei. Auch an einem etwa 2.000m² großem Grundstück ohne Haus, welches kürzlich Brad Pitt zu einem Schnäppchenpreis von gerade einmal 16.000.000$ erstanden hatte. Nach Beendigung der Rundfahrt war ich um eine interessante Frisur und die Erkenntnis, daß ich es mir nicht leisten kann hier zu wohnen, reicher.

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