Das Motel in dem ich heute genächtigt habe, war das schlechteste bisher. Allein schon, daß an der Tür innen 2 Schlösser statt nur einem war, machte keinen guten Eindruck. Desweiteren war das Zimmer recht klein mit abgenutzen Mobiliar. Das Bad hingegen war sehr groß, leider war fast nichts drin und es war komplett weis gefliest. Wenn man sich noch ein Klappbett hier drin vorstellt (Platz genug wäre vorhanden), weis man in etwa, wie eine Gefängniszelle aussieht. Obwohl das badezimmer so groß war, gab es nur einen Doppelhaken, wo man etwas aufhängen konnte und der war su ungünstig nah an der Dusche montiert, das dieser auch nutzlos war. Das Waschbecken war auch ne Nummer für sich. So häßlich, das man es im eigenen Haus höchstens im Werkzeugkeller montieren würde, war nur mit 3 Baumarktwinkeln an der Wand befestigt. Der Rest des Gewichtes wurde von den rostigen Rohrleitungen getragen. Die Amatur war komplett sinnfrei. Es handelte sich um eine Einhebelamatur. Wie aus anderen Motels wie auch aus Deutschland gewohnt drehte ich den Hahn nach links in der Hoffnung, warmes Wasser zu bekommen, leider fehlanzeige. Also drehte ich mit Schwung nach rechts (das habe ich hier auch schon erlebt, daß die Leitungen vertauscht montiert wurden) aber das wasser blieb nicht nur kalt, sondern der Hebel drehte sich um 360°. So kam mir die Idee, das Wasser könnte ja durch die Reibungshitze erwärmt werden und drehte (wohl mehr aus Verzweiflung als an die eigene Theorie glaubend) den Hebel immer schneller gegen den Uhrzeigersinn. Und siehe da, es kam warmes Wasser. bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß man den Hebel etwa 10x in beide Richtungen zur genauen Temperatureinstellung drehen konnte. Wieder was dazugelernt. Ich dachte schon, ich müsste mit Eiswürfeln duschen....
Kommen wir nun zum WC. Abgesehen davon, daß es keinen Deckel und ordentliche Brille, sonden nur einen U-förmigen Sitz gab, war der Topf in Ordnung. Aber nur, wenn man davon absieht, daß er 5-10cm zu hoch montiert war. Meine Füße verlohren beinahe den Bodenkontakt und schliefen nach wenigen Minuten ein.
Daß der kabellose Internetzugang nur sehr schlecht mit wenig Signalstärke und Übertragungsrate 3$ kostete (in allen anderen Motels ist dieser Dienst besser und kostenlos) rundete das Gesammtpaket ab.
Aber nun zu erfreulicherem. Nach der Nacht in diesem 'Loch' fuhr ich nach Palm Beach, dorthin wo die Reichen und Schönen wohnen. Dort gab es den zu einem Museum umfunktionierten Wintersitz des Eisenbahnmagnaten Henry Morrison Flagler (dem aufmerksamen Leser ist der Name bereits aus dem 'Savannah & St. Augustine'-Post bekannt) zu besichtigen. Und dieses Gebäude ist mit seinem Prunk durchaus mit Schlössern in Deutschland vergleichbar, wenngleich es nicht ganz so groß ist. Ansonsten gab es nichts, was mich in Palm Beach (abgesehen vom Strand welcher aber den Hotels und Reichen zu gehören schien) noch interressiert hätte. Also fuhr ich weiter Richtung nach Miami. Da es auf der Interstate immer wieder tröpfelte und es nicht nach einer Besserung aussah, entschloß ich mich, ein Motel aufzusuchen. Dieses Zimmer ist zwar das bisher teuerste, ist dafür aber das genaue gegenteil des letzten Zimmers. Es ist alles ansprechend, es gibt einen Kühlschrank, Microwelle, Kaffeemaschiene, eine leise und moderne Klimaanlage...etc. Man braucht nicht einmal die Vorhänge zuzuziehen, den die Scheiben sind getönt. Wegen des Regens der nun aufzog konnte ich leider den zum Motel gehörenden Garten und Pool nicht nutzen, aber das machte nichts. Ich hatte sowieso vor, mich um meine Wäsche zu kümmern, was dank moderner Geräte kein Problem darstellte. Da im Zimmer sogar ein Bügeleisen samt Brett war, sahen die Kleidungsstücke anschließend wieder ganz ordentlich aus. Und nun ist Feierabend.
man sieht sich
mfG Roman
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