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Sonntag, 25. April 2010

Nicht mehr in Florida

Zum gestrigen Tag gibt es nicht viel zu sagen. Da laut Reiseführer und ein paar Leuten, die ich gefragt habe, nichts interessantes auf meiner Route zu seien schien, bin ich einfach nur ein paar Stunden gefahren, bis ich mir kurz vor Tallahassee ein Zimmer genommen habe. Dort blieb ich dann, bis auf ein paar Ausflüge ohne besondere Ereignisse den ganzen Tag. Das beste war noch, daß ich endlich ein fast ordentliches Bier gefunden habe, das man ganz gut trinken kann. Budweiser, Coors Light und wie sie alle heißen schienen zu 1 Teil aus Bier, 1 Teil aus Wasser und 2 Teilen Pferdepisse zu bestehen. Busch Beer ist jedoch ganz annehmbar, auch wenn es nicht mit bayrischen Sorten konkurieren kann.

Heute fuhr ich dann nach dem Aufstehen etwa 150km nach Apalachicola (Florida). Bei dieser fahrt war eher die Reise das Ziel als der Ort selbst. Der meist nur einspurige Highway f
ürte meist durch dicht bewaldetes Gebiet, bis er etwa 50km vor dem Ort direkt ans Meer und anschließend die ganze Zeit daran entlang führte. Die Häuser an der niedrigen Küstenlinie waren zu 90% auf bis zu 3m hohen Stelzen gebaut und abgesehen davon von recht unterschiedlicher Bauart. Stein, Beton, Holz, Flachdach, Pultdach, manche bestanden sogar nur aus Dachschindeln. Hin und wieder führte die Straße direkt ans Meer, wo die aufgewühlte See in verbindung mit bewölktem Himmel durch den selten einmal die Sonne drang eine eigenartige Stimmung entstand. Die Kleinstadt Apalachicola an sich ist eine ziemlich verschlafenes Nest, welches seine beste Zeit hinter sich hat, sich aber langsam wieder zu sanieren scheint. Die Historischen Gebäude in der Innenstadt sind schon weitestgehend wieder sehr gut restauriert, nur am Rande stehen doch einige, scheinbar von Hurricanes teilweise fast einstürzende Häuser. Aber diese 'Ruinen' geben der Stadt einen gewissen Charm. Wäre nicht zufällig ein kleines Treffen von Besitzern historischer Autos und Boote gewesen, währe ich wohl relativ schnell wieder weiter gezogen, aber so war es doch ganz interessant. Als ich wieder fuhr, hatte ich ein gutes Timing, den 10. Minuten nachdem ich ins auto gestiegen war, begann es zu regnen. So fuhr ich einige Kilometer bis etwa 100km vor Atlanta, Gergia.

So gibt es nicht viel zu erzählen. Also werde ich mal ein paar Grundsätze den Straßenverkehrs erläutern, der sich in manchen Dingen doch sehr von Deutschland unterscheidet. Im Grunde wird der gesammte Verkehr nur durch Ampeln, STOP- und Vohrfahrt achten Schildern geregelt. Schilder wie z.B Vohrfahrt, abknickende Vorfahrt oder ähnliches sind hier unbekannt. Das ist nicht schlecht, denn wenn man keine Schilder sieht, fährt man einfach. So ist ein Schilderwald wie in Deutschland öfter zu sehen, hier relativ selten.
Spannend war es jedoch, als ich zum ersten mal an einer Kreuzung mit 4!! STOPschildern stand. Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es jedoch ganz einfach. Wenn mehrere Autos an solch einer Kreuzung aufeinander treffen, bleiben alle stehen. Das Auto, das als erstes steht, bzw. die Kreuzung erreicht hat, darf diese auch als erstes überqueren. Das 2. auto darf als 2. passieren und so weiter. Das hat auch den Effekt, daß alle Fahrer sehr aufmerksam und Bremsbereit sind.
Auch die Ampelregelung ist gewöhnungsbedürftig. So lange kein Schild mit der Aufschrift 'No turn on Red Light' in Fahrtrichtung angebracht ist, dürfen die Rechtsabbieger unter beachtung der Vohrfart immer in die querende Straße einfahren. Selbst wenn der Rechtsabbiegerstreifen eine eigene Ampel mit Pfeil besitzt, wird dem roten Pfeil keinerlei beachtung geschenkt. Jemand meinte einmal in anderem Zusammenhang: "Jemand wie ich würde auch bei Rot über die Ampel fahren." Ich hätte nie gedacht, daß diese Person recht behalten sollte...
Am besten sind jedoch die LKW-Fahrer, den die sind Irre. Ich schrieb ja bereits einmal, daß Sie recht zügig unterwegs sind. Heute war es aber jenseits von Gut und Böse. Ich war auf der Interstate unterwegs, welche auf 70 Meilen (115km/h) begrenzt war. Es regnete sehr stark, so daß ich den Scheibenwischer auf der 2.höchsten Stufe laufen lassen mußte. Den Verkehr schien das jedoch nicht weiter zu stören, denn fast alle Fahrzeuge (darunter auch ich, denn man wird einfach mitgerissen) auch die LKW's waren mit etwa 80 Meilen (130km/h) unterwegs. Das an sich war ja schon Wahnsinn, als jedoch der Truck hinter mir, ein normaler 40-Tonner, beim Schalten schwarzen Qualm ausstoßend, an mir mit sicherlich 140-150km/h vorbeizog, staunte ich nicht schlecht. Wer also schon mal einen amerikanischen Film gesehen hat, in dem ein Truck einen PKW durchs Land scheucht und diesen Film für Unrealistisch hielt, da PKW's ja schneller sind, derjenige sei hiermit eines besseren belehrt. Diese stählernen Monster gehen wie die Sau....

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