Daheim!!

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Übrigens: wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten...

Montag, 31. Mai 2010

San Diego

Die letzten Tage brachte ich in San Diego, der zweitgrößten Stadt von Californien zu. Durch die Nähe zu Mexico ist es eine multikulturelle Stadt, welche einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Da man dort lange Urlaub machen könnte und dennoch nicht alles sehen kann, beschränkte ich mich auf den Balboa Park, welcher im Herzen der Stadt liegt. In diesem Park ist voll von Museen aller erdenklichen Richtungen, Kunsthandwerk, Restaurants und Straßenkünstlern und -artisten. Ich sah mir das 'Musem of Men' an, in dem die Entwicklungsgeschichte des Menschen, Primaten und verschiedener Kulturen wie zB der Ägypter hervorragend dargestellt ist. Alein in diesem Museum verbrachte ich schon die ein oder andere Stunde. Weiter ging es mit dem 'Modell Railroad Museum'. Dies ist im Grunde nichts weiter wie mehrere große Modeleisenbahnen verschiedenster Spurweiten. Es kann es zwar bei weitem nicht mit dem 'Miniatur Wunderland' in Hamburg aufnehmen, bietet aber dennoch guten Unterhaltungswert. In 1-2 jahren wird es noch interessanter sein, da gerade an einem neuen Projekt gearbeitet wird, welches sich momentan aber noch im Rohbau befindet. Der weltberühmte Zoo von San Diego, welcher sich auch im Balboa Park befindet war natürlich ein weiteres Muß. In diesem sehr schönen Gelände sind alle möglichen Tiere in sehr gepflegten und dem Herkunftsort des jeweiligen Tieres nachempfundenen gehegen untergebracht. Raubkatzen, Elefanten, Flußpferde und Affen sind genau so vertreten wie weniger bekannte Gattungen wie zB Tapire und Okapis. Nach dem Zoo brauchte ich wieder etwas technisches zu Betrachten, so kam mir das 'Automotive Museum' gerade recht. Als ich den Eintritt bezahlen wollte, hatte ich kein Bargeld mehr, also zückte ich einen Tavelers Cheque, welcher in 80% aller fälle auch akzeptiert wird. Der Mitarbeiter war sich nicht sicher, also fragte er seinen Kollegen, welcher die Annahme bestätigte und sogleich einen Beispielcheque hervorzug um die Echtheit zu überprüfen. Da zwar alle Merkmale vorhanden waren, er aber dennoch unsicher war, ließ er mich das Museum ohne Bezahlung besuchen. Zu Anfang sah es so aus, als würden in der Halle nur Nissan ausgestellt, aber je weiter man sich durch die Exponate arbeitete, desto mehr verflüchtigte sich der Eindruck. Es kamen seltene, alte Autos sowie Motorräder zum Vorschein. Bei den Motorrädern gab es sogar eine, aus 3 Maschinen bestehende, deutsche Sektion. Vertreten war eine BMW, eine Herkules mit Wankelmotor und ein Puch-Mofa (welches jedoch aus Österreich stammt). Ein ganz besonderes Fahrzeug der Sammlung ist der 47er Cadillac von Louie Mattar. Louie Mattar hatte in langer Arbeit den Wagen so umgebaut, daß er OHNE Anzuhalten damit 7500 Meilen von Canada bis nach Mexico gefahren ist. Es war sogar möglich, während der Fahrt die Reifen zu wechseln. Durch weitere Einbauten wie einer Bar, Telefon, Waschmaschine, Bügeleisen etc war auch für den Komfort gesorgt. Nach dem Museum ging ich wieder nach draußen, denn man kann in diesem Park auch eine Menge sehen, ohne ein Gebäude zu betreten. Die Architektur des ganzen Parks ist schon aufregend genug um sich eine Zeitlang zu beschäftigen. Zumal heute am Sonntag auch noch ein Fest mit internationalen Spezialitäten, ähnich dem Wasserburger Nationenfest, im Gange war. Ich sah mir die einzelnen Futterstände an, bis mir etwas zusagte. Es gab asiatische, libanesische, mexikanischeund viele weitere Gerichte. Ich suchte mir die israelische Küche aus. Wie mein Essen hies, weis ich nicht mehr aber es bestand aus geschnetzeltem, mariniertem und gebratenem Fleisch, Salat und Fladenbrot. Nachdem ich es verzehrt hatte, war noch etwas Platz und ich machte mich auf die suche nach einem Nachtisch. Da kam mir die deutsche Beteiligung mit Apfelstrudel und Kaffee grade recht. ich mußte zwar schon einige Enttäuschungen bezüglich deutscher Gerichte in USA hinnehmen, aber diesmal waren meine Befürchtungen Grundlos. Der Apfelstrudel schmeckte beinahe wie zu Hause (kleine Geschmacksabweichungen gibts ja auch in heimischen Gefilden) und der Kaffee war der Beste seit 6 oder 7 Wochen. Nun war es schon etwa 17°°Uhr und mir wurde langsam langweilig, also suchte ich meinen Wagen und machte mich auf den Weg Richtung Los Angeles. Unterwegs fiel mir ein, daß mir von vielen Leuten der Highway 101 besonders empfohlen wurde, da er an der Küste entlang führt und einen sagenhaften Ausblick über das Meer ermöglicht. Also fuhr ich runder von der Interstate und suchte die historische Route. Auf dieser fuhr ich etliche Meilen und wurde nicht enttäuscht. Es ist zwar ein mühsames vorankommen, da sich an dieser Strecke viele Ortschaften befinden und somit nur mit 25-50 Meilen gefahren werden darf und zudem die Fahrt ständig von Ampeln und 4-Way-Stopschildern gebremst wird, aber es lohnt sich dennoch. Es sind alles wohlhabende Küstenstädtchen, welche durch die reichen Bewohner und deren Besitz schon einen Vorgeschmack auf LA geben. Jetzt befinde ich bich gerade in einem Motel in 'Oceanside', etwa 80 Meilen vor LA, welches ich morgen erreichen werden.
also dann, bis in Los Angeles
mfG Roman

Donnerstag, 27. Mai 2010

Las Vegas & Hooverdam

In Las Vegas angekommen, mietete ich mich direkt am Strip im Luxor ein. Für diejenigen, die das Luxor nicht kennen, es ist die schwarze Pyramide mit der Sphinx am Eingang. Es liegt zwar am Ende des Strips, man erreicht das Geschehen zu Fuß oder mit der Bahn, die zwischen ein paar Hotels verkehrt, ziemlich schnell. Aber zunächst über das Zimmer: Es lag im 22. Stock der Pyramide und zeigte zur Straße, also ein guter Blick auf den Strip und Sonne am morgen. Nachdem ich mich eingerichtet hatte, zog ich los, um die Stadt zu erforschen. Am Tage ist die Stadt recht harmlos. Die Straßen sind belebt und die Kasinos werden besucht, aber der große Ansturm beginnt, wenn die Sonne untergeht. Denn um diese zeit beginnen die Shows, bzw wirken die Shows wie die Bellagio-Fountains um längen besser. Diese waren nach dem ersten Durchstreifen und Überblick verschaffen auch mein erstes Ziel. Es ist schon ein überragender Anblick, wenn die Show beginnt und im Rythmus zur eingespielten Musik die beleuchteten Wasserfrontänen in den Himmel schießen. Das beste daran ist, daß man die Show öfter als einmal besuchen kann, denn es gibt mehrere Musikstücke mit unterschiedlichen Choreographien. Als die erste Show zuende war, beeilte ich mich um rechtzeitig zur Piratenshow am Tresure Island zu sein. Der Platz war bei meinem eintreffen schon gut besucht, aber ich fand glücklicherweise noch einen guten Platz. Die Show war witzig inszeniert und mit den Spezialeffekten wie Feuer, Kannonenschüssen, -treffern und Feuerwerk waren auch so einige Überraschungsmomente gegeben. Ich ging auch in nahezu alle Hotels am Strip um sie mir genauer anzusehen. Besonders hervorstechend dabei waren natürlich das 'Venetian' und der 'Cesars Palace'. Wann ich welches Hotel oder Sehenswürdigkeit besucht habe, kann ich im nachhinein kaum noch sagen, denn wenn so viele Eindrücke auf einen einprasseln, kann man sie kaum noch auseinanderhalten. Ich bin froh, wenn mir ohne Gedächtnisstütze überhaupt noch die meisten Dinge einfallen, die ich in Vegas gemacht habe. Im 'Mirage' hab ich mir den 'Secret Garden & Dolphin Habitat', in dem neben Dolphinen, Alpacas, und Raubkatzen auch die Tiger der ehemaligen 'Siegfried & Roy Show' zu sehen sind. Natürlich hab ich auch n bischen gezockt, reich bin ich dabei aber nicht geworden. Zumindest die Verluste haben sich in Grenzen gehalten und ich bin auch nicht, wie befürchtet, mit einem Ring am Finger am nächsten Tag aufgewacht. Ich würde es somit als Unentschieden werten...
Als ich nach 3 tagen genug von Vegas hatte, schaute ich nochmal am Hooverdamm vorbei. Diesmal hatte das Visitorcenter geöffnet und ich nahm die große Tour durchs Visitorcenter, den Turbinenraum und die Wartungstunnel. Es war wirklich interessant, so ein gigantisches Bauwerk von Nahem zu sehen. Sollte ich es jedoch wieder besuchen, würde ich nicht mehr 30$ für die große Tour ausgeben, sondern nur die 11$ für die Führung durch ie Turbinenhalle, den in den Tunneln sieht man nicht allzuviel, ausser Beton...
Tja, ich merke, meine Posts werden immer kürzer, aber so langsam werde ich müde. Ich glaube, ich werde mal wieder einen richtig chilligen Tag einlegen und es mir ohne Unternemungen einfach gut gehen lassen.

Dann auf n andermal
mfG Roman

Nachtrag:
F*U*C*K.... ich hab total verplant, daß ich ja in Vegas ins Hofbräuhaus gehen wollte!!

Dienstag, 25. Mai 2010

Grand Canyon, Rachel & Area 51

So, ausgeschlafen, jetzt schreib ich mal wieder was.
Ich beginne mit dem Grand Canyon (West Rim). Es war von Kingman aus noch eine ganz ordentliche Fahrt, aber mit der kleinen Karte auf der Rückseite einer Werbebroschüre ganz gut zu finden. GPS konnte ich nicht/kaum nutzen, da es keine Adresse gibt, die man eingeben könnte. Nicht mal Google bzw. Googlemaps konnte mir da weiterhelfen, aber Ihr könnts ja gerne versuchen, ob Ihr was findet. Als ich endlich ein Schild mit der Aufschrift 'Grand Canyon West Rim 21 Miles' sah, freute ich mich. Das war zu früh, denn 80% der 21 Meilen führte über sehr schlechte Straßen oder waschbrettähnliche Staubpisten. Da der Weg über keinerlei weitere Ausschilderung verfügte, kamen mir
nach einigen Meilen schon zweifel, ob ich überhaupt Richtig war. Da ich normalerweise eher in Km auf einer Straße und nicht in Meilen auf einem Acker rechne, war die Distanz sehr schwer abzuschätzen und ich wollte schon fast Umdrehen, als ich endlich Hubschrauber und Flugzeuge am Himmel sah. Nachdem ich die Karre abgestellt und ein Ticket gekauft hatte, ging es mit dem Bus los zur ersten von 3 Stationen, dem Eagle Point, an dem auch der Skywalk zu finden ist. Nachdem ich mir das ganze drumherum angesehen hatte, wurde es Zeit über den Glasboden in 1200m Höhe zu gehen. Ich mußte zuerst meinen ganzen Kram 'zu meiner eigenen Sicherheit' in einem Schließfach verstauen und eine Sicherheitskontrolle passieren. Das mit der Sicherheit ist sicher nicht der Hauptgrund für die Kontrollen, denn die Fotos der Skywalk-Fotografen kosten 30$ das Stück!! und es soll einfach sicher gegangen werden, daß nicht jemand seine eigenen Fotos macht. Endlich auf den Glasplatten angekommen war es schon ein spannendes Gefühl, so weit unter sich nichts mehr zu sehen. Fast noch witziger war es allerdings, die anderen Besucher zu beobachten, welche sich total verkrampft am Geländer vorwärts schoben, immer darauf achtend, nur am Rand auf das Glas zu treten, wo sich auch ein Stahlträger darunter befand. Der nächste Stop war der 'Guano Point'. An diesem Punkt kann man nach einem kurzen Weg einen kleinen Hügen besteigen und hat von dort beinache einen 360° Rundumblick über den Canyon. Dieser Stop lohnte sich in doppelter Hinsicht, denn erstens war die Aussicht und auch die Fotos großartig und zum zweiten fand ich dort im Staub ein kleinen Stativ welches zu meiner Kamera passt. Die 3. Station ist die Hualapai Ranch, eine nachgebaute Westernstadt, von der aus man Ausritte, Kutschenfahrten und Kinderspiele machen kann. Dieses Ziel kann, muß man aber nicht machen. Ich fuhr nur dorthin, um meinen Essensgutschein, der bei meiner Karte dabei war, einzulösen. Nach den Spareribs führte mein Weg gleich zurück zum Zentrum, ins Auto und Richtung Nevada. Hierbei überquerte ich den Hooverdamm. Ich stellte meinen Wagen im Parkhaus ab, denn die Kassiererin meinte, ich hätte noch 5 Minuten Zeit, bis die letzte Führung durch den Damm startet. Nach 3 Minuten war ich am Visitorcenter, welches aber (wie ich schon öfter bemerkte) sehr überpünktlich geschlossen hatte. In der Eile hatte ich sogar die Kamera inm Wagen liegenlassen, konnte also nichtmal Fotos machen. Aber da der Damm ja nicht weit von Las Vegas entfernt ist, werden ich nach meiner Abreise nochmal einen kleinen Umweg machen. Aber soweit sind wir noch nicht...
Meine nächste Anlaufstelle lautete zuerst Rachel, die am nächsten zu Area51 gele
gene Ortschaft. Ich hatte vor, dort in der Kneipe Little A'LE'INN ein gemütliches Bier zu trinken und mir dann ein Zimmer in dem Motel zu nehmen. Daraus wurde leider nichts. Die Kneipe schließt am Sonntag um 20°°Uhr (ich kam um 20³°Uhr an), und das Motel wird nicht mehr geführt. Also wieder 65km zurück bis zum nächsten Motel. Das machte grade die Lichter aus, als ich eintraf, aber ein Zimmer bekam ich trotzdem noch. Ich war einfach nur müde, deshalb fragte ich garnicht nach dem Preis, als ich mein Zimmer jedoch sah, schwante mir übeles.
Es war kein Zimmer, sondern eine einzeln stehende, kleine Blockhütte, welche (für mich etwas zu kitschig) liebevoll eingerichtet war. Es gab keinerlei Grund zur Beanstandung, was mir sehr seltsam vorkam, nachdem wasich sonst schon so gesehen hatte. Ich rechnete mit 150$ aufwärts und war positiv überrascht, als es nur 96$ (inkl. Tax)kostete. Am nächsten Morgen fuhr ich wieder nach Rachel um etwas in dem Laden/Kneipe zu stöbern. Nach einem kurzen Schwatz mit der Bedienung und einem Pie fuhr ich wieder zurück. Auf dem Weg sah ich einen Briefkasten für post an die Aliens, welchen ich am Vortag nicht bemerkt hatte. Da ich es einem Freund versprochen hatte, s
chrieb ich einen kurzen Brief. Ob er mit dem Inhalt (ich schlug Ihn den Aliens als nächstes Studienobjekt vor) so einverstanden ist, werde ich demnächst erfahren, denn ich habe den Brief Fotografiert und Ihm das Foto gemailt....
Da Die berühmte Area 51 nicht weit entfernt war, stattete ich ihreinen Besuch ab, bzw ich fühjr so nah ran wie ich konnte, ohne verhaftet zu werden. Daß ich nicht hinter die inweisschilder fuhr, dafür sorgten die 'Cammo Dudes' welche jeden meiner Schritte von Ihrem erhöhtem Standpunkt aus verfolgten. Nach ein paar Fotos verzog ich mich dann wieder und fuhr nach Las Vegas, aber die Geschichte gibts im nächsten Post...

mfG Roman

Sonntag, 23. Mai 2010

verschiedenste Naturgewalten

Nachdem ich zum X-ten male meine Sachen verpackt und wieder im Kofferraum verstaut hatte, begab ich mich zum 'National Museum of Nuclear Science and History', welches neben dem üblichen Kriegsgerät auch die Möglichkeiten der Nucleartechnik in der Medizin und der Energiegewinnung näherbringt. Es begann mit einer 'Hall of Fame' in der Persönlichkeiten wie Marie Curie und Albert Einstein als die Urväter der Atomtechnologie geehrt werden. Danach teilt sich das Museum in dei drei Stränge Militär, Medizin und Energie, welche man in beliebiger Reihenfolge durchgehen kann. Der militärische ist natürlich der größte Bereich, welcher aber untypisch sachlich gehalten wurde und den sonst üblichen Patriotismus erfrischenderweise in den Hintergrund rückt. Nachdem ich mich ausreichend Informiert und auch mit den Experimenten fertiggespielt hatte, suchte ich in meinem schlauen Buch nach weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da ich am Vortag schon einiges Besucht hatte und für mich nicht alles, was in dem Reiseführer aufgeführt ist, von interesse ist, zog ich schließlich weiter Richtung Chinle. Dieses Dorf an sich ist etwa so spannend, wie ein Handtuch beim trocknen zu beobachten, aber in der Nähe befindet der 'Canyon de Chelle', dessen Geschichte nicht nur 250 Jahre zurückreicht wie die meiste amerikanische Geschichte, sondern etwa 4500 Jahre. Die Schluchten selbst sind schon eine Reise wert, die alten Pueblos wie etwa das 1000 Jahre alte 'White House' sind aufgrund Ihrer aussergewöhnlichen Bauweise das i-tüpfelchen des Canyons. Mittlerweile handelt es sich beim 'White House' nur noch um eine Ruine, welche zu deren Schutz von niemandem mehr betreten werden darf, ist aber nichts desto trotz immer noch beeindruckend durch die Art und Weise, wie sie in eine Felsspalte gebaut wurde. Da es nun schon auf 19°°Uhr zuging, wurde es Zeit, sich um ein Nachtlager umzusehen. Leider gab es in dem kleinen Dorf nur 3 Motels, welche entweder ausgebucht oder zu teuer für mich waren. Nach Zimmern, die ich schon für unter 40$ bekommen hatte, war ich nicht mehr bereit, 120$ für eine Nacht auszugeben. So entschied ich mich dafür, Richtung Flagstaff zu fahren und zu hoffen, irgendwann ein Motel zu finden. Das hatte auch etwas positives, denn während eines Sonnenuntergangs an der Oberkante eines Canyons zu fahren und das ganze während einen Staubsturmes erzeugte eine Stimmung welche nicht zu beschreiben ist. Nach etwa 2Stunden fahrt erreichte ich gegen 22°° Uhr Holbrook, wo ich für etwa 45$ eine Bleibe für die Nacht fand. Am nächsten Tag fuhr ich weiter Richtung Flagstaff. Auf den Weg dorhin wurde ich durch die großen Werbetafeln, welche an allen Autobahnen zu finden sind, auf einen Meteorkrater aufmerksam gemacht, welcher sich etwas Abseits der Interstate befand. Also nahm ich den etwa 30km langen Umweg aufmich und wurde nicht enttäuscht, denn der 'Meteor Crater' ist wahrlich ein beeindruckendes Zeugnis der unglaublichen Energie eines solchen Aufpralls. Am Rande des Kraters steht ein Besucherzentrum mit Museum, in welchem man viel durch interaktive Ausstellungsstücke über Meteoriten lernen kann. Nachdem ich mir das Museum angesehen hatte, ging ich nach draußen an den Rand des Kraters. Der Grund des Kraters ist leider nicht zugänglich für besucher, aber mit den kostenlosen Fernrohren ist dennoch alles gut zu betrachten. Fotos machte ich auch einige, was aber wegen der enormen Sturmböen jedoch gar nicht so einfach war. Nachdem ich etwa 15 Minuten den Windböen getrotzt hatte, kam ein Parkranger auf mich zu und meinte, ich sollte mich demnächst wieder auf den Weg machen, denn in 20 Minuten werde wegen des aufkommenden Sand-/Staubsturmes die Straße für unbestimmte Zeit gesperrt. So ging ich wieder nach drinnen, beschränkte den Gang durch den Souveniershop auf ein Minimum und machte mich dann wieder auf den Weg nach Flagstaff, denn mit dem Gedanken womöglich einen ganzen Tag hier festzusitzen, wollte ich mich nicht anfreunden. Die Fahrt nach Flagstaff war dann auch sehr spannend, denn durch den Sand/Staub schrumpfte die Sicht stellenweise auf unter 200m und durch die Sturmböen verlohren hin und wieder alle vier Reifen die Haftung und das gesammte Auto wurde um etwa 10-15cm zur Seite versetzt. LKW's und Wohnwägen fuhren reihenweise an den Straßenrand um den Sturm abzuwarten und die wenigen die weiterfuhren taten dies sehr langsam und stark schlingernd. Als ich endlich an meinem Ziel, dem 'Sunset Crater Volkano National Monument' angekommen war, hatte der Sturm aufgrund des Waldes, der um und in dem Gebiet war, etwas an Kraft verlohren. Die erste Station des Parks war der 'Lenox Crater Trial'. Der Weg auf diesen 90m hohen Hügel ist trutz seiner Länge von nur etwa 600m nicht zu unterschätzen, den der gesammte Weg besteht aus lockerem, schwarzem Basaltsand, was es sehr anstrengend macht, den Gipfel zu erreichen. Danach machte ich den 1,6km langen 'LavaFlow Trail' der durch, wie der name schon sagt, durch ein Gebiet führt, welches von Lava überflossen wurde. Das gesammte Areal wirkt wie aus einer anderen Welt und ist aufgrund des schroffen, schwarzen Gesteins und der hohen Bäume das absolute Gegenteil zu den White Sands. Nachdem ich mich einige Zeit in dieser schwarzen welt aufgehalten hatte, fuhr ich weiter nach Norden in das nahgelegene 'Wupatki National Monument'. Als ich das Besucherzentrum erreicht und betreten hatte, wurde ich nach kurzem Umsehen von einem Ranger gefragt, ob ich an einer Tour interesse hätte, die in Kürze beginnt. Da ich aufgrund des schnellen Sprechens und des Dialektes nur die Hälfte verstand, sagte ich zu. Nach etwa 5 Minuten merkte ich, daß es sich um eine Wildpflanzen-Exkursion handelte. Trotz meines seit langer Zeit verschollenen grünen Daumens war diese etwa 2,5 stündige Wanderung um das Wupatki-Pueblo herum sehr interessant. Auch wenn ich durch die vielen fachausdrücke bei weitem nicht alles verstand, war es dennoch interessant zu erfahren, wie unglaublich viele Verwendungsmöglichkeiten es für die Pflanzen gab. Medizin, Nahrung, Feuerholz, Baumaterial und Gewürze sind nur einige der Möglichkeiten. Eine der Pflanzen soll sogar 102 verschiedene möglichkeiten der Nutzung geboten haben. Diese hohe Zahl kommt natürlich nur Zustande, wenn man zB jeden medizinischen Verwendungszweck einzeln aufführt, was die unglaubliche Vielseitigkeit des Gewächses jedoch nicht schmälert.
Danach fuhr ich weiter nach Kingman, da dies dem 'Grand Canyon Skywalk' der am nächsten gelegene Ort ist, welchen ich morgen besuchen werde.
So, das wars wieder für Heute.

mfG Roman

Freitag, 21. Mai 2010

Santa Fe und Albuquerque

Gestern machte ich mich von Amarillo, Texas auf den Weg nach Santa Fe, jedoch nicht, ohne der berühmten 'Cadillac Ranch' einen Besuch abzustatten. Als ich im Internet erfuhr, daß die Ranch (welche nur aus den 10 Cadillacs besteht) an der legendären Route 66, freute ich mich ungemein, denn so konnte ich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Nachdem ich die bunten Autos ausreichend in Augenschein genommen hatte, suchte ich die Route 66. Dies war garnicht so einfach, denn die Straße existiert an vielen Stellen leider nicht mehr. Wie wie so oft muß das alte dem neuen Platz machen, deshalb verläuft an der Stelle der alten Route 66 nun die Interstate 10. Zum Glück wurde das im Display meines Navis auch so angegeben, so bemerkte ich daß ich auf dem Weg nach Santa Fe hauptsächlich auf der Route 66 unterwegs war. Stellenweise verlief die Originalstraße noch neben der neuen Interstate. Diese Gelegenheit ließ ich mir entgehen und bog hin und wieder auf die alte Strecke ab, auch wenn sie genau neben der IS verlief. Wenns schon möglich ist, sollte man sich den alten Geist nicht entgehen lassen. Auf dem Weg stach mir immer wieder eine Werbetafel für Fort Sumner ins Auge. Da es sich nur um einen Umweg von etwa 130km handelte, fuhr ich da mal hin. Leider war der Ausflug nicht so ergiebig wie ich es erhofft hatte. Es handelte sich dabei um ein Dorf mit vielleicht 1000 Einwohnern und die einzige Attraktion war das 'Billy the Kid Museum', welches für seine 5$ Eintritt gar nicht mal so übel war, auch wenn sich (wie in den meisten 'historischen' Privatmuseen der USA) wiedereinmal eine menge Plunder in den Hallen befand, welche überhaupt nichts mit dem Thema zu tun haben. Nach diesem, mit Museumsbesuch 3stündigen Umweg befand ich mich wieder auf der Straße nach Santa Fe. Als ich in der etwa 2300m hoch gelegenen Hauptstadt New Mexicos angekommen war, war es schon etwas später, so suchte ich mir ein Motel, etwas zu beißen und suchte über das Internet die Orte zusammen, die ich am nächsten Tag besuchen wollte. Das Motel war mit 35$ recht günstig, aber das merkte man auch. Mittlerweile habe ich mich aber damit abgefunden, daß deutscher nicht mit amerikanischem Standart vergleichbar ist. Nur die nicht abstellbare Gasheizung mit defekter Flammenabdeckung machte mir etwas Sorgen, aber da ich noch schreiben kann, bin ich wohl nicht in die Luft geflogen. Auch war die Nacht nicht sehr erholsam, da jemand im Nebenzimmer um etwa 1°°Uhr überfallen worden war, dadurch ziemliches Geschrei herschte und die Polizei anschließend gleich mit 3 Wagen anrückte. Tja, no risk, no fun...
Als ich am nächsten Morgen die Stadt durchstreifte, war ich sehr überrascht. Santa Fe ist die Hauptstadt und die 3. größte Stadt von New Mexico, aber war dennoch sehr überschaubar. Aber nicht desto trotz ist Santa Fe eine sehr schöne, historische Stadt welche sich ihr Flair gut erhalten hat, da selbst die neuen Gebäude nicht höher als 4 Stockwerke und zudem in anlehnung an den Adobestil der alten Häuser gebaut sind. Eine angenehme Abwechslung zu den anderen Städten die ich besucht habe, welche ihren alten Charme mit Glas/Stahl Hochhäusern verschandelt haben. Zu den Highlights zählen die wunderschönen alten Kirchen und Kapellen wie die Saint Francis Cathedral und die Loretto Chapel. Leider verfügen die Amerikaner teilweise über sehr wenig Feingefühl in und mit solchen Gebäuden. So wird schon mal in der Kirche telefoniert und beim schwatzen laut Gelacht. Auch daß an die Loretto Chapel ein riesiger Giftshop angebaut wurde, welcher doppelt so groß ist wie die Kapelle selbst, zeugt nicht von gutem Geschmack. Herrausragend in der Stadt sind auch die unzähligen Kunstgalerien, welche Ihre Kunstwerke auch ausserhalb der Gebäude ausstellen. In der stadt befinden sich schätzungsweise mehr Kunstwerke als Russen in Moskau. Man ist garnicht in der Lage, sich alle anzusehen. Aber selbst wenn man keine Galerien betritt, sieht man so viel, daß man sich nicht alle der teils sehr einfallsreichen Skulpturen merken kann. Als ich die Stadt mehrfach abgelaufen hatte, wurde es wieder Zeit für eine Luftveränderung, also fuhr ich nach Albuquerque zum ersten der Museen, welche ich mir während meiner Mittagspause im Navi eingespeichert hatte. Hierbei handelte es sich um das Rattlesnake Museum, welches sich rühmt, die größte Sammlung lebender Klapperschlangen der Welt zu besitzen. Diese Tiere sind wirklich unglaublich schön, wenn man sie aus der nähe betrachten kann. Es bafanden sich neben kleinen und großen Exemplaren auch noch andere Schlangen, Echsen, Skorpione, Spinnen undSchildkröten in dem Museum. Von einem der Aufpasser darauf angesprochen, ob ich eine Frage hätte, schalltete ich den Laptop ein und zeigte Ihm die Fotos von der Klapperschlange, welche ich wenige Tage zuvor in dem Canyon gesehen hatte. Er erkannte sie sofort an ihrem charakteristischen Schwanz und identifizierte sie als 'Western Diamondback Rattlesnake'. Anschließend ging ich ein paar Meter zum Albuquerque Museum of Art and History. Dieses war ein vorbildlich geführtes Museum welches zur Zeit eine Sonderaustellung mit Werken von u.a. van Gogh, Monet, Pisarro zeigte. Äusserst bemerkenswert war auch die Ausstellung von Fotografien, welche von Schülern der 10. - 12. Klassen der umliegenden Schulen gemacht wurden. Leider war fotografieren in dem Museum streng untersagt, denn es waren einige sehr gute Aufnahmen darunter. Den nächsten Teil des Museums konnte ich leider nicht zuende besichtigen, da die Offnungszeiten übergenau eingehalten wurden. Also mußte ich die Örtlichkeit leider verlassen und kehrte zu meinem Wagen zurück, um mir mitten in der Rushhoure ein Motel zu suchen.
so viel zu Heute

mfG Roman

Mittwoch, 19. Mai 2010

von Aliens und anderem Unglaublichem

Wieder ein paar Geschichten für die Leser, die meinem Blog noch nicht Überdrüssig geworden sind:
Wie in meinem letzten Post angekündigt, habe ich die S
tadt der Alienhysterie Roswell besucht. Wäre der angebliche Ufoabsturz 1947 nicht gewesen, wäre das Dorf heute heute wohl international so bekannt wie Schnaitsee. Bis auf die Souvenierläden und ähnliches hat Roswell nicht viel besonderes zu bieten. Die Souvenierläden und das UFO-Museum sind jedoch ganz unterhaltsam, auch wenn dort kaum etwas zu entdecken ist, was man nicht schon irgendwo anders so oder so ähnlich gesehen hat. Aber sogar die örtliche Post setzt auf die Alienmasche. Als ich durch die Straßen schländerte, stieß ich auf einen Souveniershop, welcher noch die 'Area 51' in einem Nebenraum gebaut hatte. Dort waren allerlei Scenen mit Gummi-Aliens aufgebaut, mit denen man sich Fotogrfieren konnte. Für 3$ Eintritt war das eine ganz witzige Idee. So gab es etwa bekiffte/besoffene Aliens, Aliens in einer Bar, Aliens auf dem stillen Örtchen und Aliens in Laboratorien. Nachdem ich mir alles angesehen und fotografiert hatte, zog ich weiter unf fand schließlich das UFO-Museum. In diesem wurden alle 'Fakten' näher erleutert, 'Top-Secret-Akten' und Filmaufnahmen mit 'Zeugen' des ganzen Ereignisses gezeigt. man könnte fast glauben, die ganze Geschichte sei war, wenn den Machern nicht einige Fehler unterlaufen wären. So wurde bzw. das Foto eines 'Zeugen' zweimal (einmal normal und einmal
spiegelverkehrt) mit verschieden Namen aufgeführt, was mich dann doch zweifeln lies. Aber das Museum nahm sich scheinbar selbst nicht ganz ernst, wie die ausgestellten Karikaturen und Comics auszusagen schienen.
Mehr gibt es von Roswell eigentlich nicht
zu sagen, also schwenken wir auf den nächsten Tag. Dieser begann in Canyon, einer Kleinen Stadt, von der ich selbst auch noch nie gehört hatte. Aber sie war auch nicht mein Ziel, sondern der etwa 20km entfernte 'Palo Duro State Park', auch little Grand Canyon genannt. Der Park wurde mir von der Touristinfo-Mitarbeiterin von Roswell wärmstens empfohlen und ich muß sagen, Sie hatte noch untertrieben. Für nur 5$ Eintritt pro Person kann man sich einige Stunden in diesem Park beschäftigen. Es gibt einige Km Wanderwege die, sollte man Pferde oder Mountenbikes dabei haben, auch zum Teil beritten oder befahren werden dürfen. Ich hatte nichts dergleichen in meinem Reisekoffer gefunden, also machte ich mich zu Fuß auf, den Canyon zu erkunden, nachdem ich mir mit dem Auto einen groben Überblick verschafft hatte. Zuerst beging ich den 'Lighthouse-Trail'. Dabei handelt es sich um einen 3 Meilen langen Weg, an dessen Ende eine Felsenform steht, welche an einen Leuchtturm erinnert. Der Weg war nicht weiter beschwehrlich, bis auf die letzten 500m, denn um bis an den Turm zu gelangen, mußte man steile, ausgewaschene und ausgetrocknete Bachläufe hinaufklettern. Aber der weg war es zweifelsohne wert, den als ich an dem Turm ankam, entdeckte ich einen weiteren, vermutlich durch viele Touristen benutzten, inoffiziellen Trampelpfad, welcher mich nach einer weiteren (diesmal riskanteren) Kletterpartie auf den Gipfel des Nachbarfelsens brachte. Von dieser Position aus hatte man einen sagenhaften Ausblick über die Umgebung und die farbenprächtigen Steilwände des Canyons wirkten noch atemberaubender. Man konnte an den Wänden durch die Erosion (klar, sonst wärs ja kein Canyon geworden...)die einzelnen Gesteinsschichten gut erkennen und die Farben dieser Schichten reichten von weiß über gelb, den verschiedensten rottönen (das Ziegelrot war allgegenwärtig, selbst der Boden hatte diese Farbe) sowie violett bis grau. Dadurch daß es über die Nacht geregenet hatte und der Untergrund stellenweise noch naß/feucht war und es zudem hin und wieder etwas Schatten durch die Wolken auf die Felsen fiel, wurde das Farbenspiel noch umfangreicher. Ab und zu erwischte ich mich dabei, wie ich meine Kamera verfluchte, weil sie nicht in der Lage war, alles so abzulichten, wie es wirklich aussah aber im Grunde war ich doch froh um sie, denn wie hätte ich sonst diese Eindrücke festhalten sollen. Als ich mich sattgesehen hatte (was eine zeitlang dauerte) ging ich auf dem Weg wieder etwa die Hälfte zurück, denn hier zweigte eine andere Route ab, welche ebenso interessant wirkte. Auf diesem Trail gelangte ich zum 'little Fox Loop', einem Weg, welcher duch ein von vielen Pflanzen, unter anderm Kakteen mit richtig fiesen Stacheln, bewachsenes Gebiet führte. Um zu testen, ob die Stacheln wirklich so schmerzhaft waren wie sie schienen, rempelte ich im vorbeigehen einen etwa 12 jährigen Jungen an, der daraufhin in solch einem stacheligem Gewächs landete. Seinem Geschrei nach taten sie noch mehr weh als angenommen.
Von jedem, der den Blödsinn mit dem Jungen ernst genommen hat, erwarte ich jetzt, daß er/sie sich selbst eine Ohrfeige verpasst. Ich warte so lange...
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Durch den üppigen Pflanzenbestand und vermutlich auch den nächtlichen Regen gab es in diesem Gebiet mehr Mücken als Sterne im Universum, welche alle etwas von mir haben wollten. Während ich versuchte mich gegen all die Minivampiere zu wehren hatte ich leider nicht die möglichkeit so viele Fotos zu schießen wie ich gerne gemacht hätte. Aber so schlimm ist das ja auch nicht, schließlich weis jeder wie Gräser, Büsche und Kakteen aus
sehen. Als ich das Blutsaugertal mit geradeeinmal 3 Litern Blutverlust (grob geschätzt) hinter mir gelassen hatte, stand ich wieder vor einer Gabelung, welche mich entweder zurück auf den Lighthousetrail und somit zum Auto oder auf einen mir noch unbekannten Weg führte. Ich entschied mich für den unbekannten GSL-Trail und wurde nicht enttäuscht. Dieser Weg führte an wunderschönen Felsformationen vorbei, welche zB. riesige, schiefliegende Gesteinsbrocken auf schlanken Säulen zeigten. Bei jedem einzelnen fragte ich mich, wie lange sich der Brocken wohl in dieser schieflage auf seinem Untergrund halten kann. Der Trail führte über Hügel und durch (mittlerweile wieder ausgetrocknete) Bachläufe und war mitunter etwas schwierig zu gehen, da von der Parkverwaltung nur die gröbsten Unwegsamkeiten beseitigte, den Rest aber möglichst natürlich hielt. Durch diese Natürlichkeit war es mir auch möglich, wilde Tiere in deren Lebensraum zu beobachten. Neben den verteufelten Moskitos gab es so noch viele andere Insekten wie große, fliegende Heuschrecken und Käfer. Sehr selten war auch eine Tarantel zu sehen, welche sich aber immer schnell wieder verzogen. Das interessanteste Tier jedoch war eine Klapperschlange, welche gerade wie ein Stock mitten auf dem Gehweg lag und sich sonnte. Da sie regungslos verharrte, hielt ich sie im ersten Moment für eine Wurzel, erkannte aber zum Glück noch rechtzeitig, daß Wurzeln in der regel keine Schuppen und Augen besitzen. In irgendeiner Tierdoku sah ich vor ewigen Zeiten daß Schlangen sehr erschütterungsempfindlich sind und beschloß, das doch gleich am lebenden Objekt zu testen und spampfte ordentlich auf den Boden. Die nun auf mich aufmerksam gewordene Schlange begann sich nun ganz gemütlich in das nächste Gebüsch zu verziehen. Da sie ganz entspannt zu sein schien, ging ich näher auf sie zu. Als ich etwa 1-2m von ihr entfernt war, fing sie an, mit ihrer Rassel dieses unverkennbare Klappern zu erzeugen. Selbst wenn man es noch nie gehört hat, erkennt man es sofort. So gewarnt blieb ich sofort stehen und lies der Schlange noch etwas Zeit, sich weiter zu verkrümeln. Sie war fast beinahe verschwunden als ich langsam, von gelegentlichem klappern begleitet, an ihr vorbeiging und beinen Weg vortsetzte. Ich erreichte das Ende des Weges ohne weitere Überraschungen, bis auf das Ende des Weges selbst. Denn dieser war nicht wie angenommen der Parkplatz von dem aus ich gestartet war, sondern ein anderer, was noch eimal einen Marsch von etwa 1 Meile mit sich brachte. Nach insgesammt etwa 16-18 km wandern kam ich etwas erschöpft und von der Sonne angebrannt am Auto an. Der Weg nach Amarillo war mit knapp 30km schnell bewältigt, wo ich mich im 'The Big Texan' mit einem 18oz Steak belohnte. Dieses Restaurant war schon vor meinem Abflug in die USA fest als Reiseziel eingeplant. Der ein oder andere kennt es vielleicht noch aus verschiedenen Fernsehbeiträgen, wo über das größte Steak Texas' (72oz = etwas über 2Kg) berichtet wurde, welches es hier gibt. Das war mir dann doch etwas zuviel, weshalb ich bei dem kleinen Bruder verblieb. Es sei gesagt, daß es sich gelohnt hat, den es war ausgezeichnet.
So, das wars mal wieder...
mfg Roman

Montag, 17. Mai 2010

El Paso und die White Sands

Das nächste Ziel meiner Reise war El Paso, welches am westlichen Ende von Texas an der Grenze zu Mexico liegt. Die erste Anlaufstelle war das 'Border Patrol Museum', welche die Arbeit der Grenzpatroulien nach Texas beleuchtet. Dort wurden ältere/ausgemusterte Fahrzeuge wie ein alter Willies-Jeep, ein Hubschrauber, ein Flugzeug, ein Schneemobil (welche auf Sand auch ausgezeichnet funktionieren) und ein Pontiac Firebird des Project Roadrunner. Interessant waren auch die gefundenen/beschlagnahmten Gegenstände der Schmuggler, welche ebenfalls ausgestellt waren. Da Mitarbeiter mir der Materie vertraut sein mußten, fragte ich Eine von Ihnen, ob ich mit meinem Visum ohne Probleme über die Grenze nach Ciudad Juarez und wieder zurück gehen könnte. Ein Abstecher nach Mexico schien mir spannend zu sein, aber ich hatte keine Lust, am Schluß nicht mehr in die USA einreisen zu können. da die Frau, die ich fragte, mir nicht weiterhelfen konnte, zog sie eine Kollegin zu Rate, welche mir sehr Eindringlich von meinem Vorhaben abriet, da Juarez das Ranking der gefährlichsten Städte der Welt mit 130 Morden pro 100.000 Einwohner anführt. Da dort die Polizei oft selbst mit involviert ist, sollte man sich auch nicht auf deren Unterstützung verlassen. So überlegte ich es mir noch einmal anders und verzichtete auf diesen Ausflug. Stattdessen schaute ich mir lieber Downtown von El Paso an. Die Stadt ist vor allem an der direkten Grenze zu Mexico sehr lebhaft und interessant, was aber nicht mit schön zu verwechseln ist. An der Grenze haben unzählige Händler Läden oder Straßenverkäufe, in welchen sie allerlei Plunder verkaufen, der großteil aber dreht sich um Schuhe, Klamotten und Handtaschen. Wenn man aber die Preise sieht (Jeanshosen ab 7$) kann man sich jedoch die Qualität der Waren vorstellen. Auf den Gehwegen ist eine ähnliche Stimmung wie in Deutschland am Marktsonntag. Nach etwa 2 Stunden hatte ich genug gesehen und der Trubel wurde mir auch langsam zuviel. Da mir meine Cousine, welche mich immer wieder mal per E-Mail mit Reisetipps versorgt, den Berg 'Mount Cristo' als Sehenswürdigkeit empfohlen hatte, machte ich mich auf, diesen zu besuchen. Der Berg ist nicht sehr hoch und durch seine langen, aber dafür relativ flachen Wege gut zu besteigen. Nach etwa 45 Minuten flottem Marschieren kam ich ohne große Anstrengungen am Gipfel an. Die Aussicht war unglaublich. Wegen dem klaren Wetter hatte ich das Gefühl, ganz Texas und Mexico sehen zu können. Der Abstieg dauerte etwas länger, da ich noch Abstecher zu den etwas Abseits der Hauptstrecke gelegenen Heiligenbildern machte. Als ich nach dem insgesammt etwa 2 stündigen Wanderausflug wieder am Auto ankam, wurde es Zeit, das nächste Ziel auszuwählen. In El paso weckte nichts mehr mein Interesse, also fuhr ich nach Alamogordo in New Mexico. Der 5.000 Seelenort war jedoch nicht mein auserkorenes Ziel, sondern die etwa 30km entfernten 'White Sands', welche mir ebenfalls von meiner Cousine empfohlen wurden. Da es schon fast 18.30 Uhr war und ich nach dem ganzen Herumgelaufe und anschließender, dank mancher Staus 3 stündigen Autofahrt, ziemlich ausgelaugt war, suchte ich mir ein Motel und setzte das National Monument auf die morgige to-do-liste. Am nächsten Morgen, als ich in der Wüste ankam, stellte ich fest, daß mir nicht zuviel versprochen wurde. Der Große Park ist zum Teil befahrbar, was auch nötig ist, da man sonst am ende seiner Kräfte währe, noch bevor man die erste richtige Düne zu Gesicht bekäme. Die erste Station machte ich am 'Dune Life Natural Trail', einem knapp 2 km langen, ausgeschildertem Rundweg durch einen Teil der Wüste mit vergleichsweise üppiger Vegetation. Im Abstand von 1-200 Metern standen immer wieder Schautafeln am Weg, welche etwas Hintergrundwissen zu Flora undFauna lieferten. Vor allem die Überlebenstaktiken der Planzen waren interessant zu lernen. Die 'Soaptree Yuccas' beispielsweise wächst so schnell, daß sie immer oberhalb der Düne bleibt. Siht man eine 1m hohe Yucca auf einer 10m hohen Düne, sieht man somit eine 11m hohe Pflanze. Zieht die Düne weiter, ist die Pflanze dem tode geweiht, da sie zu groß ist, um sich selbst zu stützen. Sie fällt zusammen und geht ein. Den nächsten Stop legte ich am 'Interdune Bordwalk' ein, welcher fast das gleiche zeigte, nur mit dem Unterschied, daß man nicht auf dem Sand lief, sondern es einen Rollstuhlgerechten Steg in die Dünen gab. Wenn man den ersten, weitaus längeren und interessanteren Trail schon gegangen ist, kann man sich den Bordwalk eigentlich sparen. Nun machte ich mich auf zum 'Heart of the Sands', dem am weitesten in den Dünen gelegenen Bereich, der für die Öffentlichkeit begehbar ist. Dort kann man im Sand herumlaufen, soweit die Füße tragen. Die vegetation ist dort viel spärlicher, da sich die Landschaft hier zu schnell verändert. Das begehen der Dünen war viel einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte. Auf der flachen Seite der Dünen ist der Gipssand so hart, daß man kaum Fußspuren hinterlässt. Geht man jedoch zu nah an die Kante, ist der Sand allerdings so weich, daß man Mühe hat, sich oben zu halten, da man sofort bis zu 40cm einsackt und ins straucheln gerät. Nachdem ich einige Zeit im Sand herumgelaufen war, wurde es Zeit für eine Abwechslung. Deshalb mache ich mich auf den Weg zur etwa 50km entfernten 'White Sands Missile Ranch', einem Racketenentwicklungs- und Testzentrums mit Museum. Dort waren Dutzende verschiedener militärische Raketen ausgestellt, unter anderm Systeme, mit denen ich wärend meiner Bundeswehrzeit zu tun hatte und einer V2. Nachdem ich mir alles unter etwas Zeitdruck angesehen hatte (am Sonntag schließt das Museum um 15°°Uhr), machte ich mich auf nach Roswell (bekannt aus dem angeblichen UFO-Absturz 1956), von wo aus ich jetzt den Post schreibe. Für Unternehmungen war es bei meiner Ankunft leider schon zu spät, aber ich hab ja morgen den ganzen Tag zeit, um mir Alienmuseen anzukucken.
also dann, auf ein andermal
mfG Roman

Samstag, 15. Mai 2010

Fredericksburg und Fort Davis

So, weiter gehts. Am nächsten morgen ging ich ins 'Pacific War Museum', welches nur 2 Blocks von meinem Motel entfernt war. Es war mal eine schöne Abwechslung zu sehen, daß es im 2. Weltkrieg nicht nur gegen die deutschen ging, sondern es noch andere Gegner gab. Das Museum beschränkte sich jedoch nicht nur auf diesen Krieg, sondern zeigte auch den Aufstieg Japans von der Samurai-Ära bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Das Museum war durch verschiedenste Filme und interaktive Stationen sehr ansprechend gestaltet. Es gab zB. große Flachbildschirme, welche in Tische eingelassen waren und Taktiken der Marine auf Karten mit Filmauschnitten sehr anschaulich präsentierten. Vom Grundriss war es allerdings etwas verwirrend, da die Räume nicht rechteckig sondern vieleckig waren. So wurde man durch einen großzügig bemessenen 'Schlauch' geführt, welcher jedoch hin und wieder einen alternativen Weg anbot, was einen sehr schnell den Überblick verlieren lies. Nachdem ich alles gesehen hatte, irrte ich noch etwas durch die Gänge, bis ich (eher durch Zufall) den Ausgang entdeckte. Damit war das Museum aber noch längst nicht zuende, denn es gab noch den japanischen Garten, den Plaza of Presidents, den Memorial Courtyard, etliche Souveniershops und die Combat Zone. Der Japanische Garten ist eine Stiftung des Japanischen Konsulates und beinhaltet Brunnen und Bonsai-Bäume. Der Plaza of Presidents ist ein Platz, auf welchem alle Präsidenten der USA geehrt wurden, welche auch in der Marine gedient hatten. Der Memorial Courtyard ist eine lange, gelbe Kalksteinmauer, auf welcher hunderte schwarzer Tafeln angebracht sind, auf welchen Offiziere, Schiffe, und Truppen abgebildet sind, welche im Pazifik gedient hatten. Am interessantesten (neben dem Hauptmuseum) war jedoch die 'Pacific Combat Zone', welche sich 2 Blocks vom Hauptmuseum entfernt befand. Auf diesem großen Geländewaren einige Ausstellungsstücke zu sehen, welche ich so noch nie gesehen hatte, wie zB. Landungsfahrzeuge oder ein PT-Boat (Torpedoboot) Auch waren japanische Befestigungsanlagen sehr realistisch nachgebaut worden. Alles in allem ist dieses Museum sehr empfehlenswert, da es für den vergleichsweise niedrigen Eintrittspreis von nur 12$ bis zu 8 Stunden informatiefe Unterhaltung bietet. Nach dem Museum wollte ich noch etwas durch die Stadt schländern, was aber sprichwörtlich ins Wasser fiel, denn es setzte ein ziemlich heftiger Schauer ein. Da ich aus dem Motel schon ausgecheckt hatte und ich nicht wußte, wann es wieder trocken werden würde, beschloß ich Richtung El Paso zu fahren. Da die Fahrt dorthin lt. Googlemaps etwa 8 Stunden dauert, suchte ich mir eine Zwischenstation aus. Die Wahl viel auf Fort Davis, welches in etwa 5 Stunden zu erreichen währe. Da die meisten Sehenswürdigkeiten in den USA bereits um 17°°Uhr ihre Tore schließen und es bei Abfahrt von Fredericksburg bereits 16°° war, suchte ich mir etwa 1 Stunde vor Ankunft ein Motel. Ich hätte noch ein wenig weiter fahren können, aber ich befand mich bereits in dem Landstrich von Texas, in dem man mehrere Kilometer fahren kann ohne auch nur Anzeichen von Leben zu entdecken und ich wollte kein Risiko eingehen und eventuell im Auto schlafen müssen. Ich wußte zu dem Zeitpunkt ja nicht, ob es sich bei Fort Davis nur um einen historischen Ort oder um eine belebte Stadt/Dorf handelt. Es handelte sich um eine kleine Ortschaft, welche um das ehemalige Fort entstanden war. Der Weg nach Fort Davis selbst war schon eine sehr schöne Sache. Bis zu dem Motel war die Landschaft sehr grün und mit sanften Hügeln. Es war, wie ich schon geschrieben habe, eine Landschaft, wie ich sie mir nie in Texas vorgestellt hätte. Kurz nach dem Motel begann die Landschaft sich zu verändern. Die dunkelgrünen Bäumer wurden weniger und die sanften Hügel wandelten sich zu der klassischen Wildwest-Kulisse. Yucapalmen und Kakteen (aber nicht die, wie man sie aus Lucky Luke Heften kennt) säumten nun die Straße. Wenn die Straße über die Berge/Hügel führte, hatte man einen unglaublichen Ausblick und man war darauf gefasst, John Wayne oder Clint Eastwood am Straßenrand auf einem Pferd sitzen zu sehen. Hin und wieder mußte ich anhalten um ein Photo zu schießen. Leider ist meine Digicam nicht in der Lage diese wahnsinns Landschaft und die Stimmung einzufangen. Dazu würde ich vermutlich eine weitaus bessere Ausrüstung benötigen.
In Fort Davis angekommen war ich
positiv Überrascht, denn es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich rechnete mit einer Befestigten Anlage mit Schießscharten, aber davon war nichts zu entdechen. Es handelte sich vielmehr um ein 'militärisches Dorf'. Es Waren nur einige wenige Gebäude restauriert, der Rest war nur soweit wieder instand gesetzt worden, um einen weiteren Verfall zu verhindern. Von vielen Gebäuden standen nur doch die unteren 20cm der Grundmauern. Diese Tatsache ist aber keinerlei Negativ zu werten, denn das ganze Areal wirkt so sehr autentisch. Wenn man ein wenig aufmerksam ist, kann man auf dem Boden und zwischen den Ruinen immer wieder alte Gegenstände wie Patronenhülsen oder Metallbeschläge finden, welche vom Parkpersonal absichtlich nicht aufgesammelt wurden, um dem Besucher auf diese Art selbst zum Archäologen werden zu lassen. Das mitnehmen dieser Gegenstände ist jedoch ausdrücklich verboten. Etwas Abseits der Häuser findet man einige alte, kurze Wanderwege, welche hinauf zu den Hügeln führen. Durch die unregelmäßigen Stufen, welche aus Findlingen gemauert waren, der Steigung und der Hitze sind diese Wanderwege, auch wenn sie nur wenige Kilometer lang sind, nicht zu unterschätzen. Der Weg lohnt sich aber, denn kann man diese einzigartige Landschaft und Aussicht pur genießen. Da der Durchschnittsamerikaner Anstrengung sehr kritisch gegenübersteht, hatte ich dieses Erlebnis ganz für mich alleine. Ich sah niemanden, der sich auch nur an die erste Stufe herangewagt hätte.
Soviel zu Heute.

mfG Roman

PS.: da ich w
eis, wie mein Schwesterchen Tiere mag, hab ich noch'n kleines Bild: