Das nächste Ziel meiner Reise war El Paso, welches am westlichen Ende von Texas an der Grenze zu Mexico liegt. Die erste Anlaufstelle war das 'Border Patrol Museum', welche die Arbeit der Grenzpatroulien nach Texas beleuchtet. Dort wurden ältere/ausgemusterte Fahrzeuge wie ein alter Willies-Jeep, ein Hubschrauber, ein Flugzeug, ein Schneemobil (welche auf Sand auch ausgezeichnet funktionieren) und ein Pontiac Firebird des Project Roadrunner. Interessant waren auch die gefundenen/beschlagnahmten Gegenstände der Schmuggler, welche ebenfalls ausgestellt waren. Da Mitarbeiter mir der Materie vertraut sein mußten, fragte ich Eine von Ihnen, ob ich mit meinem Visum ohne Probleme über die Grenze nach Ciudad Juarez und wieder zurück gehen könnte. Ein Abstecher nach Mexico schien mir spannend zu sein, aber ich hatte keine Lust, am Schluß nicht mehr in die USA einreisen zu können. da die Frau, die ich fragte, mir nicht weiterhelfen konnte, zog sie eine Kollegin zu Rate, welche mir sehr Eindringlich von meinem Vorhaben abriet, da Juarez das Ranking der gefährlichsten Städte der Welt mit 130 Morden pro 100.000 Einwohner anführt. Da dort die Polizei oft selbst mit involviert ist, sollte man sich auch nicht auf deren Unterstützung verlassen. So überlegte ich es mir noch einmal anders und verzichtete auf diesen Ausflug. Stattdessen schaute ich mir lieber Downtown von El Paso an. Die Stadt ist vor allem an der direkten Grenze zu Mexico sehr lebhaft und interessant, was aber nicht mit schön zu verwechseln ist. An der Grenze haben unzählige Händler Läden oder Straßenverkäufe, in welchen sie allerlei Plunder verkaufen, der großteil aber dreht sich um Schuhe, Klamotten und Handtaschen. Wenn man aber die Preise sieht (Jeanshosen ab 7$) kann man sich jedoch die Qualität der Waren vorstellen. Auf den Gehwegen ist eine ähnliche Stimmung wie in Deutschland am Marktsonntag. Nach etwa 2 Stunden hatte ich genug gesehen und der Trubel wurde mir auch langsam zuviel. Da mir meine Cousine, welche mich immer wieder mal per E-Mail mit Reisetipps versorgt, den Berg 'Mount Cristo' als Sehenswürdigkeit empfohlen hatte, machte ich mich auf, diesen zu besuchen. Der Berg ist nicht sehr hoch und durch seine langen, aber dafür relativ flachen Wege gut zu besteigen. Nach etwa 45 Minuten flottem Marschieren kam ich ohne große Anstrengungen am Gipfel an. Die Aussicht war unglaublich. Wegen dem klaren Wetter hatte ich das Gefühl, ganz Texas und Mexico sehen zu können. Der Abstieg dauerte etwas länger, da ich noch Abstecher zu den etwas Abseits der Hauptstrecke gelegenen Heiligenbildern machte. Als ich nach dem insgesammt etwa 2 stündigen Wanderausflug wieder am Auto ankam, wurde es Zeit, das nächste Ziel auszuwählen. In El paso weckte nichts mehr mein Interesse, also fuhr ich nach Alamogordo in New Mexico. Der 5.000 Seelenort war jedoch nicht mein auserkorenes Ziel, sondern die etwa 30km entfernten 'White Sands', welche mir ebenfalls von meiner Cousine empfohlen wurden. Da es schon fast 18.30 Uhr war und ich nach dem ganzen Herumgelaufe und anschließender, dank mancher Staus 3 stündigen Autofahrt, ziemlich ausgelaugt war, suchte ich mir ein Motel und setzte das National Monument auf die morgige to-do-liste. Am nächsten Morgen, als ich in der Wüste ankam, stellte ich fest, daß mir nicht zuviel versprochen wurde. Der Große Park ist zum Teil befahrbar, was auch nötig ist, da man sonst am ende seiner Kräfte währe, noch bevor man die erste richtige Düne zu Gesicht bekäme. Die erste Station machte ich am 'Dune Life Natural Trail', einem knapp 2 km langen, ausgeschildertem Rundweg durch einen Teil der Wüste mit vergleichsweise üppiger Vegetation. Im Abstand von 1-200 Metern standen immer wieder Schautafeln am Weg, welche etwas Hintergrundwissen zu Flora undFauna lieferten. Vor allem die Überlebenstaktiken der Planzen waren interessant zu lernen. Die 'Soaptree Yuccas' beispielsweise wächst so schnell, daß sie immer oberhalb der Düne bleibt. Siht man eine 1m hohe Yucca auf einer 10m hohen Düne, sieht man somit eine 11m hohe Pflanze. Zieht die Düne weiter, ist die Pflanze dem tode geweiht, da sie zu groß ist, um sich selbst zu stützen. Sie fällt zusammen und geht ein. Den nächsten Stop legte ich am 'Interdune Bordwalk' ein, welcher fast das gleiche zeigte, nur mit dem Unterschied, daß man nicht auf dem Sand lief, sondern es einen Rollstuhlgerechten Steg in die Dünen gab. Wenn man den ersten, weitaus längeren und interessanteren Trail schon gegangen ist, kann man sich den Bordwalk eigentlich sparen. Nun machte ich mich auf zum 'Heart of the Sands', dem am weitesten in den Dünen gelegenen Bereich, der für die Öffentlichkeit begehbar ist. Dort kann man im Sand herumlaufen, soweit die Füße tragen. Die vegetation ist dort viel spärlicher, da sich die Landschaft hier zu schnell verändert. Das begehen der Dünen war viel einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte. Auf der flachen Seite der Dünen ist der Gipssand so hart, daß man kaum Fußspuren hinterlässt. Geht man jedoch zu nah an die Kante, ist der Sand allerdings so weich, daß man Mühe hat, sich oben zu halten, da man sofort bis zu 40cm einsackt und ins straucheln gerät. Nachdem ich einige Zeit im Sand herumgelaufen war, wurde es Zeit für eine Abwechslung. Deshalb mache ich mich auf den Weg zur etwa 50km entfernten 'White Sands Missile Ranch', einem Racketenentwicklungs- und Testzentrums mit Museum. Dort waren Dutzende verschiedener militärische Raketen ausgestellt, unter anderm Systeme, mit denen ich wärend meiner Bundeswehrzeit zu tun hatte und einer V2. Nachdem ich mir alles unter etwas Zeitdruck angesehen hatte (am Sonntag schließt das Museum um 15°°Uhr), machte ich mich auf nach Roswell (bekannt aus dem angeblichen UFO-Absturz 1956), von wo aus ich jetzt den Post schreibe. Für Unternehmungen war es bei meiner Ankunft leider schon zu spät, aber ich hab ja morgen den ganzen Tag zeit, um mir Alienmuseen anzukucken.
also dann, auf ein andermal
mfG Roman
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