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Samstag, 15. Mai 2010

Fredericksburg und Fort Davis

So, weiter gehts. Am nächsten morgen ging ich ins 'Pacific War Museum', welches nur 2 Blocks von meinem Motel entfernt war. Es war mal eine schöne Abwechslung zu sehen, daß es im 2. Weltkrieg nicht nur gegen die deutschen ging, sondern es noch andere Gegner gab. Das Museum beschränkte sich jedoch nicht nur auf diesen Krieg, sondern zeigte auch den Aufstieg Japans von der Samurai-Ära bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Das Museum war durch verschiedenste Filme und interaktive Stationen sehr ansprechend gestaltet. Es gab zB. große Flachbildschirme, welche in Tische eingelassen waren und Taktiken der Marine auf Karten mit Filmauschnitten sehr anschaulich präsentierten. Vom Grundriss war es allerdings etwas verwirrend, da die Räume nicht rechteckig sondern vieleckig waren. So wurde man durch einen großzügig bemessenen 'Schlauch' geführt, welcher jedoch hin und wieder einen alternativen Weg anbot, was einen sehr schnell den Überblick verlieren lies. Nachdem ich alles gesehen hatte, irrte ich noch etwas durch die Gänge, bis ich (eher durch Zufall) den Ausgang entdeckte. Damit war das Museum aber noch längst nicht zuende, denn es gab noch den japanischen Garten, den Plaza of Presidents, den Memorial Courtyard, etliche Souveniershops und die Combat Zone. Der Japanische Garten ist eine Stiftung des Japanischen Konsulates und beinhaltet Brunnen und Bonsai-Bäume. Der Plaza of Presidents ist ein Platz, auf welchem alle Präsidenten der USA geehrt wurden, welche auch in der Marine gedient hatten. Der Memorial Courtyard ist eine lange, gelbe Kalksteinmauer, auf welcher hunderte schwarzer Tafeln angebracht sind, auf welchen Offiziere, Schiffe, und Truppen abgebildet sind, welche im Pazifik gedient hatten. Am interessantesten (neben dem Hauptmuseum) war jedoch die 'Pacific Combat Zone', welche sich 2 Blocks vom Hauptmuseum entfernt befand. Auf diesem großen Geländewaren einige Ausstellungsstücke zu sehen, welche ich so noch nie gesehen hatte, wie zB. Landungsfahrzeuge oder ein PT-Boat (Torpedoboot) Auch waren japanische Befestigungsanlagen sehr realistisch nachgebaut worden. Alles in allem ist dieses Museum sehr empfehlenswert, da es für den vergleichsweise niedrigen Eintrittspreis von nur 12$ bis zu 8 Stunden informatiefe Unterhaltung bietet. Nach dem Museum wollte ich noch etwas durch die Stadt schländern, was aber sprichwörtlich ins Wasser fiel, denn es setzte ein ziemlich heftiger Schauer ein. Da ich aus dem Motel schon ausgecheckt hatte und ich nicht wußte, wann es wieder trocken werden würde, beschloß ich Richtung El Paso zu fahren. Da die Fahrt dorthin lt. Googlemaps etwa 8 Stunden dauert, suchte ich mir eine Zwischenstation aus. Die Wahl viel auf Fort Davis, welches in etwa 5 Stunden zu erreichen währe. Da die meisten Sehenswürdigkeiten in den USA bereits um 17°°Uhr ihre Tore schließen und es bei Abfahrt von Fredericksburg bereits 16°° war, suchte ich mir etwa 1 Stunde vor Ankunft ein Motel. Ich hätte noch ein wenig weiter fahren können, aber ich befand mich bereits in dem Landstrich von Texas, in dem man mehrere Kilometer fahren kann ohne auch nur Anzeichen von Leben zu entdecken und ich wollte kein Risiko eingehen und eventuell im Auto schlafen müssen. Ich wußte zu dem Zeitpunkt ja nicht, ob es sich bei Fort Davis nur um einen historischen Ort oder um eine belebte Stadt/Dorf handelt. Es handelte sich um eine kleine Ortschaft, welche um das ehemalige Fort entstanden war. Der Weg nach Fort Davis selbst war schon eine sehr schöne Sache. Bis zu dem Motel war die Landschaft sehr grün und mit sanften Hügeln. Es war, wie ich schon geschrieben habe, eine Landschaft, wie ich sie mir nie in Texas vorgestellt hätte. Kurz nach dem Motel begann die Landschaft sich zu verändern. Die dunkelgrünen Bäumer wurden weniger und die sanften Hügel wandelten sich zu der klassischen Wildwest-Kulisse. Yucapalmen und Kakteen (aber nicht die, wie man sie aus Lucky Luke Heften kennt) säumten nun die Straße. Wenn die Straße über die Berge/Hügel führte, hatte man einen unglaublichen Ausblick und man war darauf gefasst, John Wayne oder Clint Eastwood am Straßenrand auf einem Pferd sitzen zu sehen. Hin und wieder mußte ich anhalten um ein Photo zu schießen. Leider ist meine Digicam nicht in der Lage diese wahnsinns Landschaft und die Stimmung einzufangen. Dazu würde ich vermutlich eine weitaus bessere Ausrüstung benötigen.
In Fort Davis angekommen war ich
positiv Überrascht, denn es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich rechnete mit einer Befestigten Anlage mit Schießscharten, aber davon war nichts zu entdechen. Es handelte sich vielmehr um ein 'militärisches Dorf'. Es Waren nur einige wenige Gebäude restauriert, der Rest war nur soweit wieder instand gesetzt worden, um einen weiteren Verfall zu verhindern. Von vielen Gebäuden standen nur doch die unteren 20cm der Grundmauern. Diese Tatsache ist aber keinerlei Negativ zu werten, denn das ganze Areal wirkt so sehr autentisch. Wenn man ein wenig aufmerksam ist, kann man auf dem Boden und zwischen den Ruinen immer wieder alte Gegenstände wie Patronenhülsen oder Metallbeschläge finden, welche vom Parkpersonal absichtlich nicht aufgesammelt wurden, um dem Besucher auf diese Art selbst zum Archäologen werden zu lassen. Das mitnehmen dieser Gegenstände ist jedoch ausdrücklich verboten. Etwas Abseits der Häuser findet man einige alte, kurze Wanderwege, welche hinauf zu den Hügeln führen. Durch die unregelmäßigen Stufen, welche aus Findlingen gemauert waren, der Steigung und der Hitze sind diese Wanderwege, auch wenn sie nur wenige Kilometer lang sind, nicht zu unterschätzen. Der Weg lohnt sich aber, denn kann man diese einzigartige Landschaft und Aussicht pur genießen. Da der Durchschnittsamerikaner Anstrengung sehr kritisch gegenübersteht, hatte ich dieses Erlebnis ganz für mich alleine. Ich sah niemanden, der sich auch nur an die erste Stufe herangewagt hätte.
Soviel zu Heute.

mfG Roman

PS.: da ich w
eis, wie mein Schwesterchen Tiere mag, hab ich noch'n kleines Bild:

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