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Sonntag, 23. Mai 2010

verschiedenste Naturgewalten

Nachdem ich zum X-ten male meine Sachen verpackt und wieder im Kofferraum verstaut hatte, begab ich mich zum 'National Museum of Nuclear Science and History', welches neben dem üblichen Kriegsgerät auch die Möglichkeiten der Nucleartechnik in der Medizin und der Energiegewinnung näherbringt. Es begann mit einer 'Hall of Fame' in der Persönlichkeiten wie Marie Curie und Albert Einstein als die Urväter der Atomtechnologie geehrt werden. Danach teilt sich das Museum in dei drei Stränge Militär, Medizin und Energie, welche man in beliebiger Reihenfolge durchgehen kann. Der militärische ist natürlich der größte Bereich, welcher aber untypisch sachlich gehalten wurde und den sonst üblichen Patriotismus erfrischenderweise in den Hintergrund rückt. Nachdem ich mich ausreichend Informiert und auch mit den Experimenten fertiggespielt hatte, suchte ich in meinem schlauen Buch nach weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da ich am Vortag schon einiges Besucht hatte und für mich nicht alles, was in dem Reiseführer aufgeführt ist, von interesse ist, zog ich schließlich weiter Richtung Chinle. Dieses Dorf an sich ist etwa so spannend, wie ein Handtuch beim trocknen zu beobachten, aber in der Nähe befindet der 'Canyon de Chelle', dessen Geschichte nicht nur 250 Jahre zurückreicht wie die meiste amerikanische Geschichte, sondern etwa 4500 Jahre. Die Schluchten selbst sind schon eine Reise wert, die alten Pueblos wie etwa das 1000 Jahre alte 'White House' sind aufgrund Ihrer aussergewöhnlichen Bauweise das i-tüpfelchen des Canyons. Mittlerweile handelt es sich beim 'White House' nur noch um eine Ruine, welche zu deren Schutz von niemandem mehr betreten werden darf, ist aber nichts desto trotz immer noch beeindruckend durch die Art und Weise, wie sie in eine Felsspalte gebaut wurde. Da es nun schon auf 19°°Uhr zuging, wurde es Zeit, sich um ein Nachtlager umzusehen. Leider gab es in dem kleinen Dorf nur 3 Motels, welche entweder ausgebucht oder zu teuer für mich waren. Nach Zimmern, die ich schon für unter 40$ bekommen hatte, war ich nicht mehr bereit, 120$ für eine Nacht auszugeben. So entschied ich mich dafür, Richtung Flagstaff zu fahren und zu hoffen, irgendwann ein Motel zu finden. Das hatte auch etwas positives, denn während eines Sonnenuntergangs an der Oberkante eines Canyons zu fahren und das ganze während einen Staubsturmes erzeugte eine Stimmung welche nicht zu beschreiben ist. Nach etwa 2Stunden fahrt erreichte ich gegen 22°° Uhr Holbrook, wo ich für etwa 45$ eine Bleibe für die Nacht fand. Am nächsten Tag fuhr ich weiter Richtung Flagstaff. Auf den Weg dorhin wurde ich durch die großen Werbetafeln, welche an allen Autobahnen zu finden sind, auf einen Meteorkrater aufmerksam gemacht, welcher sich etwas Abseits der Interstate befand. Also nahm ich den etwa 30km langen Umweg aufmich und wurde nicht enttäuscht, denn der 'Meteor Crater' ist wahrlich ein beeindruckendes Zeugnis der unglaublichen Energie eines solchen Aufpralls. Am Rande des Kraters steht ein Besucherzentrum mit Museum, in welchem man viel durch interaktive Ausstellungsstücke über Meteoriten lernen kann. Nachdem ich mir das Museum angesehen hatte, ging ich nach draußen an den Rand des Kraters. Der Grund des Kraters ist leider nicht zugänglich für besucher, aber mit den kostenlosen Fernrohren ist dennoch alles gut zu betrachten. Fotos machte ich auch einige, was aber wegen der enormen Sturmböen jedoch gar nicht so einfach war. Nachdem ich etwa 15 Minuten den Windböen getrotzt hatte, kam ein Parkranger auf mich zu und meinte, ich sollte mich demnächst wieder auf den Weg machen, denn in 20 Minuten werde wegen des aufkommenden Sand-/Staubsturmes die Straße für unbestimmte Zeit gesperrt. So ging ich wieder nach drinnen, beschränkte den Gang durch den Souveniershop auf ein Minimum und machte mich dann wieder auf den Weg nach Flagstaff, denn mit dem Gedanken womöglich einen ganzen Tag hier festzusitzen, wollte ich mich nicht anfreunden. Die Fahrt nach Flagstaff war dann auch sehr spannend, denn durch den Sand/Staub schrumpfte die Sicht stellenweise auf unter 200m und durch die Sturmböen verlohren hin und wieder alle vier Reifen die Haftung und das gesammte Auto wurde um etwa 10-15cm zur Seite versetzt. LKW's und Wohnwägen fuhren reihenweise an den Straßenrand um den Sturm abzuwarten und die wenigen die weiterfuhren taten dies sehr langsam und stark schlingernd. Als ich endlich an meinem Ziel, dem 'Sunset Crater Volkano National Monument' angekommen war, hatte der Sturm aufgrund des Waldes, der um und in dem Gebiet war, etwas an Kraft verlohren. Die erste Station des Parks war der 'Lenox Crater Trial'. Der Weg auf diesen 90m hohen Hügel ist trutz seiner Länge von nur etwa 600m nicht zu unterschätzen, den der gesammte Weg besteht aus lockerem, schwarzem Basaltsand, was es sehr anstrengend macht, den Gipfel zu erreichen. Danach machte ich den 1,6km langen 'LavaFlow Trail' der durch, wie der name schon sagt, durch ein Gebiet führt, welches von Lava überflossen wurde. Das gesammte Areal wirkt wie aus einer anderen Welt und ist aufgrund des schroffen, schwarzen Gesteins und der hohen Bäume das absolute Gegenteil zu den White Sands. Nachdem ich mich einige Zeit in dieser schwarzen welt aufgehalten hatte, fuhr ich weiter nach Norden in das nahgelegene 'Wupatki National Monument'. Als ich das Besucherzentrum erreicht und betreten hatte, wurde ich nach kurzem Umsehen von einem Ranger gefragt, ob ich an einer Tour interesse hätte, die in Kürze beginnt. Da ich aufgrund des schnellen Sprechens und des Dialektes nur die Hälfte verstand, sagte ich zu. Nach etwa 5 Minuten merkte ich, daß es sich um eine Wildpflanzen-Exkursion handelte. Trotz meines seit langer Zeit verschollenen grünen Daumens war diese etwa 2,5 stündige Wanderung um das Wupatki-Pueblo herum sehr interessant. Auch wenn ich durch die vielen fachausdrücke bei weitem nicht alles verstand, war es dennoch interessant zu erfahren, wie unglaublich viele Verwendungsmöglichkeiten es für die Pflanzen gab. Medizin, Nahrung, Feuerholz, Baumaterial und Gewürze sind nur einige der Möglichkeiten. Eine der Pflanzen soll sogar 102 verschiedene möglichkeiten der Nutzung geboten haben. Diese hohe Zahl kommt natürlich nur Zustande, wenn man zB jeden medizinischen Verwendungszweck einzeln aufführt, was die unglaubliche Vielseitigkeit des Gewächses jedoch nicht schmälert.
Danach fuhr ich weiter nach Kingman, da dies dem 'Grand Canyon Skywalk' der am nächsten gelegene Ort ist, welchen ich morgen besuchen werde.
So, das wars wieder für Heute.

mfG Roman

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