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Mittwoch, 19. Mai 2010

von Aliens und anderem Unglaublichem

Wieder ein paar Geschichten für die Leser, die meinem Blog noch nicht Überdrüssig geworden sind:
Wie in meinem letzten Post angekündigt, habe ich die S
tadt der Alienhysterie Roswell besucht. Wäre der angebliche Ufoabsturz 1947 nicht gewesen, wäre das Dorf heute heute wohl international so bekannt wie Schnaitsee. Bis auf die Souvenierläden und ähnliches hat Roswell nicht viel besonderes zu bieten. Die Souvenierläden und das UFO-Museum sind jedoch ganz unterhaltsam, auch wenn dort kaum etwas zu entdecken ist, was man nicht schon irgendwo anders so oder so ähnlich gesehen hat. Aber sogar die örtliche Post setzt auf die Alienmasche. Als ich durch die Straßen schländerte, stieß ich auf einen Souveniershop, welcher noch die 'Area 51' in einem Nebenraum gebaut hatte. Dort waren allerlei Scenen mit Gummi-Aliens aufgebaut, mit denen man sich Fotogrfieren konnte. Für 3$ Eintritt war das eine ganz witzige Idee. So gab es etwa bekiffte/besoffene Aliens, Aliens in einer Bar, Aliens auf dem stillen Örtchen und Aliens in Laboratorien. Nachdem ich mir alles angesehen und fotografiert hatte, zog ich weiter unf fand schließlich das UFO-Museum. In diesem wurden alle 'Fakten' näher erleutert, 'Top-Secret-Akten' und Filmaufnahmen mit 'Zeugen' des ganzen Ereignisses gezeigt. man könnte fast glauben, die ganze Geschichte sei war, wenn den Machern nicht einige Fehler unterlaufen wären. So wurde bzw. das Foto eines 'Zeugen' zweimal (einmal normal und einmal
spiegelverkehrt) mit verschieden Namen aufgeführt, was mich dann doch zweifeln lies. Aber das Museum nahm sich scheinbar selbst nicht ganz ernst, wie die ausgestellten Karikaturen und Comics auszusagen schienen.
Mehr gibt es von Roswell eigentlich nicht
zu sagen, also schwenken wir auf den nächsten Tag. Dieser begann in Canyon, einer Kleinen Stadt, von der ich selbst auch noch nie gehört hatte. Aber sie war auch nicht mein Ziel, sondern der etwa 20km entfernte 'Palo Duro State Park', auch little Grand Canyon genannt. Der Park wurde mir von der Touristinfo-Mitarbeiterin von Roswell wärmstens empfohlen und ich muß sagen, Sie hatte noch untertrieben. Für nur 5$ Eintritt pro Person kann man sich einige Stunden in diesem Park beschäftigen. Es gibt einige Km Wanderwege die, sollte man Pferde oder Mountenbikes dabei haben, auch zum Teil beritten oder befahren werden dürfen. Ich hatte nichts dergleichen in meinem Reisekoffer gefunden, also machte ich mich zu Fuß auf, den Canyon zu erkunden, nachdem ich mir mit dem Auto einen groben Überblick verschafft hatte. Zuerst beging ich den 'Lighthouse-Trail'. Dabei handelt es sich um einen 3 Meilen langen Weg, an dessen Ende eine Felsenform steht, welche an einen Leuchtturm erinnert. Der Weg war nicht weiter beschwehrlich, bis auf die letzten 500m, denn um bis an den Turm zu gelangen, mußte man steile, ausgewaschene und ausgetrocknete Bachläufe hinaufklettern. Aber der weg war es zweifelsohne wert, den als ich an dem Turm ankam, entdeckte ich einen weiteren, vermutlich durch viele Touristen benutzten, inoffiziellen Trampelpfad, welcher mich nach einer weiteren (diesmal riskanteren) Kletterpartie auf den Gipfel des Nachbarfelsens brachte. Von dieser Position aus hatte man einen sagenhaften Ausblick über die Umgebung und die farbenprächtigen Steilwände des Canyons wirkten noch atemberaubender. Man konnte an den Wänden durch die Erosion (klar, sonst wärs ja kein Canyon geworden...)die einzelnen Gesteinsschichten gut erkennen und die Farben dieser Schichten reichten von weiß über gelb, den verschiedensten rottönen (das Ziegelrot war allgegenwärtig, selbst der Boden hatte diese Farbe) sowie violett bis grau. Dadurch daß es über die Nacht geregenet hatte und der Untergrund stellenweise noch naß/feucht war und es zudem hin und wieder etwas Schatten durch die Wolken auf die Felsen fiel, wurde das Farbenspiel noch umfangreicher. Ab und zu erwischte ich mich dabei, wie ich meine Kamera verfluchte, weil sie nicht in der Lage war, alles so abzulichten, wie es wirklich aussah aber im Grunde war ich doch froh um sie, denn wie hätte ich sonst diese Eindrücke festhalten sollen. Als ich mich sattgesehen hatte (was eine zeitlang dauerte) ging ich auf dem Weg wieder etwa die Hälfte zurück, denn hier zweigte eine andere Route ab, welche ebenso interessant wirkte. Auf diesem Trail gelangte ich zum 'little Fox Loop', einem Weg, welcher duch ein von vielen Pflanzen, unter anderm Kakteen mit richtig fiesen Stacheln, bewachsenes Gebiet führte. Um zu testen, ob die Stacheln wirklich so schmerzhaft waren wie sie schienen, rempelte ich im vorbeigehen einen etwa 12 jährigen Jungen an, der daraufhin in solch einem stacheligem Gewächs landete. Seinem Geschrei nach taten sie noch mehr weh als angenommen.
Von jedem, der den Blödsinn mit dem Jungen ernst genommen hat, erwarte ich jetzt, daß er/sie sich selbst eine Ohrfeige verpasst. Ich warte so lange...
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Durch den üppigen Pflanzenbestand und vermutlich auch den nächtlichen Regen gab es in diesem Gebiet mehr Mücken als Sterne im Universum, welche alle etwas von mir haben wollten. Während ich versuchte mich gegen all die Minivampiere zu wehren hatte ich leider nicht die möglichkeit so viele Fotos zu schießen wie ich gerne gemacht hätte. Aber so schlimm ist das ja auch nicht, schließlich weis jeder wie Gräser, Büsche und Kakteen aus
sehen. Als ich das Blutsaugertal mit geradeeinmal 3 Litern Blutverlust (grob geschätzt) hinter mir gelassen hatte, stand ich wieder vor einer Gabelung, welche mich entweder zurück auf den Lighthousetrail und somit zum Auto oder auf einen mir noch unbekannten Weg führte. Ich entschied mich für den unbekannten GSL-Trail und wurde nicht enttäuscht. Dieser Weg führte an wunderschönen Felsformationen vorbei, welche zB. riesige, schiefliegende Gesteinsbrocken auf schlanken Säulen zeigten. Bei jedem einzelnen fragte ich mich, wie lange sich der Brocken wohl in dieser schieflage auf seinem Untergrund halten kann. Der Trail führte über Hügel und durch (mittlerweile wieder ausgetrocknete) Bachläufe und war mitunter etwas schwierig zu gehen, da von der Parkverwaltung nur die gröbsten Unwegsamkeiten beseitigte, den Rest aber möglichst natürlich hielt. Durch diese Natürlichkeit war es mir auch möglich, wilde Tiere in deren Lebensraum zu beobachten. Neben den verteufelten Moskitos gab es so noch viele andere Insekten wie große, fliegende Heuschrecken und Käfer. Sehr selten war auch eine Tarantel zu sehen, welche sich aber immer schnell wieder verzogen. Das interessanteste Tier jedoch war eine Klapperschlange, welche gerade wie ein Stock mitten auf dem Gehweg lag und sich sonnte. Da sie regungslos verharrte, hielt ich sie im ersten Moment für eine Wurzel, erkannte aber zum Glück noch rechtzeitig, daß Wurzeln in der regel keine Schuppen und Augen besitzen. In irgendeiner Tierdoku sah ich vor ewigen Zeiten daß Schlangen sehr erschütterungsempfindlich sind und beschloß, das doch gleich am lebenden Objekt zu testen und spampfte ordentlich auf den Boden. Die nun auf mich aufmerksam gewordene Schlange begann sich nun ganz gemütlich in das nächste Gebüsch zu verziehen. Da sie ganz entspannt zu sein schien, ging ich näher auf sie zu. Als ich etwa 1-2m von ihr entfernt war, fing sie an, mit ihrer Rassel dieses unverkennbare Klappern zu erzeugen. Selbst wenn man es noch nie gehört hat, erkennt man es sofort. So gewarnt blieb ich sofort stehen und lies der Schlange noch etwas Zeit, sich weiter zu verkrümeln. Sie war fast beinahe verschwunden als ich langsam, von gelegentlichem klappern begleitet, an ihr vorbeiging und beinen Weg vortsetzte. Ich erreichte das Ende des Weges ohne weitere Überraschungen, bis auf das Ende des Weges selbst. Denn dieser war nicht wie angenommen der Parkplatz von dem aus ich gestartet war, sondern ein anderer, was noch eimal einen Marsch von etwa 1 Meile mit sich brachte. Nach insgesammt etwa 16-18 km wandern kam ich etwas erschöpft und von der Sonne angebrannt am Auto an. Der Weg nach Amarillo war mit knapp 30km schnell bewältigt, wo ich mich im 'The Big Texan' mit einem 18oz Steak belohnte. Dieses Restaurant war schon vor meinem Abflug in die USA fest als Reiseziel eingeplant. Der ein oder andere kennt es vielleicht noch aus verschiedenen Fernsehbeiträgen, wo über das größte Steak Texas' (72oz = etwas über 2Kg) berichtet wurde, welches es hier gibt. Das war mir dann doch etwas zuviel, weshalb ich bei dem kleinen Bruder verblieb. Es sei gesagt, daß es sich gelohnt hat, den es war ausgezeichnet.
So, das wars mal wieder...
mfg Roman

2 Kommentare:

  1. Hi Roman,
    habe heute beim lesen richtig Hunger gekriegt und werde mir jetzt etwas zum Magen beruhigen suchen.
    Noch viel Spaß und eine gute Reise.
    RM TS

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  2. Hi Roman,

    ich denke auch darüber nach einen Road Trip in den USA zu machen. Deinen Blog fand ich wirklich KLASSE. Freunde werde ich leider auch nicht mitnehmen können, da es finanziell und urlaubstechnisch wohl nicht hinhauen würde. Sofern Du bereit bist, das überhaupt mitzuteilen, so würde ich gerne in Erfahrung bringen, was Dein Road Trip in etwa gekostet hat... Ich hoffe Du schaust Dir ab und wann Deinen eigenen Blog mal an, und berichtest. Vielen Dank für die Impressionen und Deinen ausführlichen und teil witzigen Blog

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