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Montag, 3. Mai 2010

New Orleans

In einem Satz: New Orleans war nicht so gut, wie ich es mir vorgestellt hatte. Versteht mich nicht falsch, N'orleans ist eine sehr schöne Stadt, vor allem das bekannte French Quarter, aber ich hatte wohl zu große Erwartungen. Ich erreichte New Orleans bereits gestern, jedoch war es, zumindest für mich, wegen der enormen Luftfeuchtigkeit kaum auszuhalten. Man hatte beinahe das Gefühl zu schmelzen. Deshalb streifte ich nur ein wenig durch die Stadt um mir einen groben Überblick zu verschaffen. Das Highlight dieses Tages war eine Beerdigung. Das klingt vielleicht etwas schräg, aber wer die stilvollen Beerdigungen dieser Stadt kennt, weis was ich meine. Ein langsames Vorwärtsschreiten der gesamten Trauergemeinschaft im Gleichschritt zur Musik. Der Gleichschritt hat nichts Militärisches an sich, denn es geht nicht stur geradeaus, sondern die Schritte gehen immer im 45° Winkel nach vorne und zur Seite. So scheint die ganze Trauergemeinschaft zu tanzen. Das ganze wurde von der Polizei begleitet, welche die Straßen immer rechtzeitig absperrte, so daß der Zug ungehindert zum Friedhof gelangte. Fotos habe ich von dem Ereignis nicht gemacht, den es kam mir Respektlos vor. So suchte ich mir ein ruhiges Motel und lies den tag ausklingen.
Am nächsten Tag fuhr ich wiede
r ins French Quarter und suchte mir einen Parkplatz. Zum glück war ich früh genug dran, denn etwa 1-2 Stunden später wäre wohl in der ganzen Stadt keiner mehr frei gewesen. Als erstes besuchte ich das Insectarium, welches neben lebenden Insekten auch einige Schaukästen mit bereits toten Exemplaren ausstellte. Eines der Highlights war die Underground Gallery. In diesem Raum ging man auf weichem Boden, über einem hingen riesige, künstliche Blätter und die Wände waren ungleichmäßig strukturiert und braun gestrichen, was einem den Eindruck vermittelte, selbst auf Käfergröße geschrumpft zu sein. Riesige Kunststoffinsekten wie z.B. Ameisen und Regenwürmer unterstrichen den Effekt noch. Am besten war eine etwa 1m große Tarantel, welche durch einen Bewegungsmelder gesteuert plötzlich aus Ihrem Nest geschossen kam. Witzig für mich, eher nicht witzig für die 4-8 jährigen Kids, welche genau neben der Spinne standen und jetzt warscheinlich die nächsten Nächte nicht mehr schlafen können.
Das nächste Ziel, da es noch vor Mittag war, war das Aquarium, welches mit einem 'Wassertunnel' ausgestattet war, so daß die Fische über einem hinwegschwimmen können. Desweiteren viele Becken mit Haien, Rochen, Piranhas und was es sonst noch so an Fischen gibt. Auch Pinguine und Otter waren vertreten. In einem Becken konnte man Rochen auch anfassen und streicheln.
Mittlerweile war es deutlich nach 12°°Uhr, als ich das Aquarium verlies und so machte ich mich auf Richtung Royal- und Bourbonstreet. Die Royalstreet ist eher die ruhige Straße mit
einer menge Galerien und Restaurants. Die Bourbonstreet ist alles andere wie ruhig. Dort Reihen sich Bars an Stripclubs an Bars.... bereits um 13°° spielten Livebands in den Bars, Leute gingen teilweise nicht mehr so gerade aus wie am Morgen des Tages. Für ein Bier (oder härteres) war es mir doch noch deutlich zu früh, also suchte ich mir erst ein Restaurant und bestellte mir Gumbo. Dieser 'Eintopf' war gut, aber auch nichts besonderes. Aber zumindest habe ich die landestypische Küche probiert.
Langsam fing die Luftfeuchtigkeit wieder an zu steigen. Die Temperatur war angenehm, aber es wurde wieder sehr schwül. Ich betrat immer häufiger Geschäfte, welche mich eigentlich nicht sond
erlich interessierten, nur um in den Genuss der Klimaanlage zu kommen. Ich sah mich in einem großen Teil des French Quarters um bis mir auffiel, was mir fehlte: Es waren kaum Straßenmusiker hier. Ich dachte immer, an jeder zweiten Ecke würden ein paar leute stehen, welche zusammen Blues oder Jazz spielen, aber es waren gerade eimal 2 Gruppen die ich fand. Eine spielte guten Blues, die andere eine Musik, deren Namen ich nicht kenne. Ich würde sie aber den Hinterwäldlern zuordnen, denn Bestandteile der Musik waren ein Waschbrett und zwei aufeinanderschlagende Löffel. Da mir das Wetter langsam zuviel wurde, bescloß ich, Richtung Baton Rouge zu fahren und auf dem Weg noch ein paar alte Gebäude aus der Blütezeit der Region zu besichtigen. Eines der Häuser war laut Reiseführer sogar in dem Film 'Interview mit einem Vampier' zu sehen. Als ich die angegebene Adresse erreichte, war ausser den alten Bäumen alerdings nichts mehr zu sehen. Vermutlich wurde das Anwesen auch Opfer des Hurrikan Kathrina, von dessen Wüten sich New Orleans bis heute noch nicht ganz erholt hat. So fuhr ich weiter nach Baton Rouge, von wo aus ich nun den Blog schreibe.
Also dann, auf ein andermal

mfG Roman

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